Alle Mann an Bord: Die beste Schalke-Abwehr für defensive Stabilität

Neben fehlender Durchschlagskraft in der Offensive ist, wie es bei Klubs im Abstiegskampf so üblich ist, auch die Defensive von Schalke alles andere als stabil. Am kommenden Wochenende könnte es aber in der Abwehr tatsächlich zur Bestbesetzung kommen - dabei wäre auch eine Dreierkette denkbar.

Die gerade einmal 14 geschossenen Tore nach ganzen 18 Spieltagen bedeuten für Schalke 04 die mit Arminia Bielefeld geteilte schlechteste Offensive der bisherigen Saison. Ebenfalls bemerkenswert: Mit 48 Gegentoren hat man jedoch die mit großem Abstand schlechteste Defensive. Dahingehend auf dem vorletzten Platz: Mainz 05 mit ganzen zehn Gegentreffern weniger.

Das große Problem beim S04: Man bekommt nicht nur in einer so erschreckenden Regelmäßigkeit die Gegentore, teilweise fängt man sich gleich drei, vier Stück ein. In der Hälfte aller bislang absolvierten Spiele der Bundesliga musste die Mannschaft mit mindestens (!) drei Toren des jeweiligen Gegners umgehen. In solchen Spielen hilft auch keine verbesserte Offensive, die dann statt gar keinem oder einem Treffer ganze zwei, oder ausnahmsweise sogar mal drei eigene Tore erzielen würde. Deshalb liegt am kommenden Spieltag, wenn die Knappen am Samstagnachmittag auf Werder Bremen treffen, ein großer Fokus auf der Defensive.

Das ist nicht nur der Fall, weil diese Begegnung eine ist, die man durchaus auch gewinnen könnte. Viel mehr ist es aufgrund einer nun möglichen Besetzung der Abwehrreihe, aus der so mancher S04-Fan bereits ein wenig Hoffnung schöpft. So werden Sead Kolasinac und Salif Sané vermutlich wieder einsatzbereit sein, dazu kann man mit Neuzugang William wieder einen echten Rechtsverteidiger einsetzen, der bis zu einer Verletzung in der letzten Spielzeit der klare Stammspieler des VfL Wolfsburg war. Erst mit seinem Ausfall setzte sich Kevin Mbabu bei den Wölfen durch.

Schalke voraussichtlich mit neuer Abwehr-Konstellation - Wahl zwischen Vierer- und Fünferkette

Im Vergleich zum letzten Spiel könnte also eine fast gänzlich neue Abwehr für Königsblau auflaufen. Die drei haben noch keine Partie zusammen bestritten: William wird zu seinem ersten Einsatz für seinen Leih-Klub kommen, Kolasinac und Sané standen verletzungsbedingt noch gar nicht zusammen auf dem Platz. Letzterer neigt zwar, wie alle anderen Schalker in dieser Saison auch, hin und wieder zu Fehlern. Insgesamt ist er aber der beständigste und wichtigste Innenverteidiger, den Trainer Christian Gross aufbieten kann. Auch seine Kopfballstärke ist ein nicht zu unterschätzender Punkt. Derweil sind die beiden Außenverteidiger dafür bekannt, dass sie nicht nur defensiv agieren, sondern auch in der Offensive gerne Akzente setzen.

Rein theoretisch verspricht der wohl nahende gemeinsame Einsatz gegen Bremen etwas Besserung, was die oftmals marode wirkende Abwehr angeht. Sollte Gross bei der Viererkette bleiben, die er eigentlich favorisiert, müsste entweder Ozan Kabak oder Matija Nastasic auf die Bank weichen. Normalerweise wäre eher der Serbe der Kandidat dafür, zuletzt spielte er jedoch sicherer und stabiler auf, als der 20-jährige Kabak, sodass dieser eine Pause bekommen dürfte.

Damit wäre die Viererkette, wie anfangs bereits angekündigt, quasi gänzlich neu aufgestellt. Zusammen mit Suat Serdar und Benjamin Stambouli oder Omar Mascarell im defensiven Mittelfeld, die einen guten Tag haben, könnte das auf eine vergleichsweise stabile Defensive hinauslaufen. Natürlich, und das ist ebenfalls nicht zu missachten, sind diese Spieler noch nicht zusammen und aufeinander eingespielt. Blickt man jedoch auf die Leistungen der letzten Monate zurück, so wird das höchstwahrscheinlich gar nicht auffallen, da die individuelle Klasse wichtiger ist.

Eine Fünferkette ist somit auch eine gute Option, auch wenn der Coach diese nicht bevorzugt. Sané als zentraler Innenverteidiger, Kabak und Nastasic neben ihm. Kolasinac und William übernehmen die Außenbahnen, passend zu ihrer ohnehin bedeutsamen Offensivarbeit. kompakter gegen den Ball, variabler mit ihm. Wegen der guten Dichte an Innenverteidigern war diese Anordnung über die letzten Jahre ein gern genutztes Mittel auf Schalke - zumindest denkbar, dass es wieder häufiger vorkommen wird.