Afrika Cup: Tragödie vor dem Achtelfinale zwischen Kamerun und Komoren - Gastgeber gewinnen kurioses Duell
Von Simon Zimmermann
Gastgeber Kamerun hat sich in einem kuriosen Spiel gegen Fußballzwerg Komoren mit 2:1 durchgesetzt und zieht ins Viertelfinale des Afrika Cups ein. Der Underdog hatte keinen gelernten Torwart zur Verfügung und geriet früh in Unterzahl. Überschatten wurde das Achtelfinale bereits vor dem Spiel von Tumulten vor dem Stadion, bei dem mehrere Menschen ums Leben kamen.
Tragödie beim Afrika Cup. In Yaoundé, der Hauptstadt von Gastgeberland Kamerun, kam es noch vor dem Achtelfinale zwischen Kamerun und Fußballzwerg Komoren zu einer Panik außerhalb des Stadions. Nach übereinstimmenden Medienberichten kamen dabei mindestens acht Menschen ums Leben. 38 weitere Personen wurden dabei verletzt, sieben sollen sich in einem kritischen Zustand befinden.
Auf einigen Videos erkennt man, wie Fans vor dem Paul-Biya-Stadium zusammengedrängt und gegen die Tore gedrückt wurden. Augenzeugen berichten von chaotischen Szenen vor dem Stadion, als Tausende von Fans darum kämpften, Zugang zu erhalten.
Ins Stadion, das ein Fassungsvermögen von rund 60.000 Zuschauer besitzt, wollten etwa 50.000 Fans das Achtelfinale besuchen.
"Es war hektisch - die Leute rannten, kletterten über die Zäune und durchbrachen die Barrikaden", berichtete der niederländische Journalist Buster Emil Kirchne der BBC. Viele hätten dabei versucht, sich ohne Eintrittskarten ins Stadion zu drängen.
"Die Leute fingen an zu schreien. Eine Minute später kam ein Krankenwagen zum Stadion", sagte Journalistin Leocadia Bongben dem britischen Sender.
Achtelfinale wie geplant angepfiffen - Komoren mit Linksverteidiger im Tor
Trotz der traurigen Szenen vor dem Spiel entschloss sich der afrikanische Fußballverband das Achtelfinale auszutragen.
Die Gastgeber entschieden das Duell knapp mit 2:1 für sich. Ekambi (29. Minute) und Turnier-Toptorjäger Aboubakar (70.) brachten Kamerun in Front. M'Changama gelang in der 81. Minute nur noch der Anschlusstreffer für den Fußballzwerg.
Die Komoren mussten aufgrund zweier Corona-Fälle bei ihren Torhütern ohne gelernten Schlussmann antreten. Stammkeeper Salim Ben Boina hatte sich bereits zuvor an der Schulter verletzt. Und so musste Linksverteidiger Chaker Alhadhur die Torwarthandschuhe anziehen und sich zwischen die Pfosten stellen.
Zu allem Überfluss sah Abdou bereits in der siebten Minute die Rote Karte. Die Komoren kämpften in Unterzahl dennoch tapfer weiter und ließen lange Zeit keine großen Chancen zu. Am Ende setzte sich der haushohe Favorit dennoch durch.
Die Highlights der Partie im Video
Kamerun, mit Bayern-Stürmer Eric Maxim Choupo-Moting, trifft am kommenden Samstag (17 Uhr) im Viertelfinale auf Gambia.