Hütter über Gladbach-Aus: Versprechungen "nicht eingehalten"
Von Dominik Hager
Der größte Transferflop im Jahr 2021 war aus Fohlen-Sicht Adi Hütter. Der Coach wurde schließlich für satte 7,5 Millionen Euro von Eintracht Frankfurt verpflichtet, hat jedoch nicht den gewünschten Erfolg gebracht und mit Gladbach nur Rang zehn belegt. Nach der Saison gingen Klub und Millionen-Trainer getrennte Wege. Nun erörterte Hütter im Gespräch mit ServusTV, woran es gelegen hat.
Sieht man sich den Gladbach-Kader 2021/22 an, so erblickt man eine starke, ausgeglichene und talentierte Truppe. Trotzdem sei zu Hütters Ehrenrettung gesagt, dass er natürlich auch mit einigen Störfeuern zu kämpfen hatte. Denken wir nur an die leidigen Transfer-Diskussionen um Ginter und Zakaria oder an den Rücktritt von Max Eberl, der jahrelang einer der Hauptbeteiligten am Erfolg der Gladbacher war.
Hütter gab im Gespräch mit ServusTV (via kicker) zu, dass ihn der Rücktritt von Eberl "viel Energie gekostet" habe. Zwischen die Zeilen kann man jedoch auch Kritik am ehemaligen Gladbacher Kaderplaner erkennen. "Leider ist das, was mit in der Sommertransferzeit versprochen wurde, nicht eingehalten worden", haderte der Österreicher. Passend dazu beklagte er sich, man habe nie "das spielen können, was wir wollten", selbst wenn er "auch Fehler gemacht" habe.
Gladbach und Hütter: Ein Kommunikationsproblem?
Es ist natürlich immer schwierig, wenn der Kader nicht dem entspricht, was sich der Coach vorstellt. Rein objektiv betrachtet hatte Hütter viele Top-Spieler im Kader, jedoch haben diese wohl nicht seiner Art des Fußballs entsprochen.
Ein wenig komisch wirkt das all das schon. Warum sollte ein Klub denn 7,5 Millionen Euro für einen Trainer zahlen, wenn man nicht die passenden Spieler für dessen System hat? Dass man auf dem Transfermarkt keine ganz großen Sprünge machen konnte, wird man eigentlich vorher gewusst haben. Es ist davon auszugehen, dass zwischen Hütter und dem Verein von Beginn an die Kommunikation nicht gestimmt hat.
Hütter sieht sich nicht als Ballbesitz-Trainer
Aufgrund der ausbleibenden Erfolge und dem nicht zusammenpassenden Konzept deutete sich schon bald eine Trennung an. Die geplante Neuausrichtung sorgte dann in Gänze dazu, dass Hütter keine gemeinsame Basis mehr sah. "Ich sehe die Aussage von Roland Virkus, dass Borussia Mönchengladbach eine Ballbesitzmannschaft ist, nicht kritisch. Man muss aber auch klar sagen: Dann müsst ihr einen Ballbesitztrainer holen", erläuterte er.
Hütter hatte jedoch auch abseits des Rasens so seine Mühe in Gladbach. Dem Ex-Coach zufolge sei es außergewöhnlich gewesen, "dass in Gladbach vieles öffentlich gemacht wurde". Dies gehöre zwar zum Fußball dazu, er "kannte es aber vorher noch nicht".