Adi Hütter bezieht Stellung zu seinem gebrochenen "Ich bleibe"-Bekenntnis

Adi Hütter verlässt die Eintracht trotz Treuebekenntnis
Adi Hütter verlässt die Eintracht trotz Treuebekenntnis / Alex Grimm/Getty Images
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Trotz seines vor einigen Wochen abgegeben Treuebekenntnisses hat sich Adi Hütter dazu entschieden, Eintracht Frankfurt zu verlassen und zu Borussia Mönchengladbach zu wechseln. Nun erklärt er, was es damit auf sich hatte.


Als Mitte Februar bekannt wurde, dass Marco Rose die Fohlenelf im Sommer in Richtung Dortmund verlassen wird, fiel im Zusammenhang mit der Nachfolgesuche von Max Eberl auch der Name Adi Hütter. Doch der Österreicher wollte die Wechselgerüchte im Keim ersticken und erklärte am 28. Februar bei Sky vollmundig: "Ich bleibe!"

Nun, sechs Wochen später, wurde offiziell bestätigt, dass Hütter die SGE dank einer Ausstiegsklausel verlassen und bei Borussia Mönchengladbach anheuern wird. Und dadurch auch sein vorher gegebenes Wort bricht.

Gegenüber der Bild versuchte der 51-Jährige den Sinneswandel zu erklären. Hütter betont, dass sein Versprechen, in Frankfurt bleiben zu wollen, "zum damaligen Zeitpunkt" auch so gemeint war. "Aber natürlich haben sich auch gerade nach dem Interview viele Dinge verändert. Fredi Bobic hat bekundet, dass er geht. Ich habe ein Angebot von Borussia Mönchengladbach bekommen und dann über diese Möglichkeit nachgedacht. Ich glaube, das hat man mir auch angemerkt in den letzten Wochen." Wodurch er auf seine schwammigen Aussagen gegenüber der Presse anspielt - denn von seinem klaren "Ich bleibe"-Statement war zuletzt immer weniger übrig geblieben.

Hütter: "Ärgert mich, dass es jetzt nicht gut aussieht"

"Wer mich kennt, der weiß, dass ich ein gerader und ehrlicher Mensch bin. Deswegen ärgert es mich schon, dass es jetzt nicht gut aussieht", gesteht Hütter.

Allerdings muss man auch bedenken, dass die SGE in dieser Saison Historisches schaffen und erstmal in die Champions League einziehen kann. Hintergrund seiner Aussage war es daher vor allem, dass zunächst Ruhe in die Bankenmetropole einkehrt und man sich auf die sportlichen Ziele fokussieren konnte. "Wir haben nach einer Niederlage in Bremen und vor einer turbulenten Woche um die Mannschaft herum Ruhe geschaffen und elf Punkte aus den folgenden Spielen geholt", so Hütter. "Wenn dieser kurze Satz im Sinne meines Arbeitgebers dazu beigetragen hat, dass Eintracht Frankfurt erfolgreich durch diese Zeit gekommen ist, dann nehme ich das in Kauf."

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Adi Hütter löst Marco Rose ab / RALPH ORLOWSKI/Getty Images

Der Erfolgstrainer betont, dass er "die Enttäuschung der Fans auch verstehen" könne, weil der Klub in Frankfurt "gelebt" werde und "sehr emotional" sei. "Aber wie gesagt, wir haben nach dem TV-Auftritt Ende Februar wieder in die Erfolgsspur zurückgefunden. Und es ist eines mal ganz klar: Es geht nicht um Adi Hütter, sondern um Eintracht Frankfurt. Und wir haben gemeinsam ein großes Ziel. Dafür geben wir alles", verspricht der 51-Jährige, sich in den letzten Wochen für seinen Klub noch einmal voll reinzuhängen.

Frankfurt nimmt Hütter-Wechsel sportlich

Bei der SGE scheint man die Entscheidung des Trainers sportlich zu nehmen. "Über allem steht immer der Klub. Offensichtlich war dem Trainer wichtig, dass der sportliche Erfolg in keiner Weise gefährdet wird", betont Vorstand Axel Hellmann, der Hütter zudem in Schutz nimmt: "Im Übrigen muss man auch sehen, dass der Trainermarkt erst nach dem Zeitpunkt dieser Aussage in Fahrt gekommen ist. Ich habe keinen Zweifel, dass Adi Hütter, als er diese Aussage getroffen hatte, vorhatte, bei Eintracht zu bleiben."

Als Nachfolgekandidat Hütters bei der Eintracht gilt Ralf Rangnick, der sogleich den frei werdenden Posten von Fredi Bobic mit besetzen könnte.

Übrigens: Eine Ausstiegsklausel soll Hütter bei Gladbach gemäß Bild-Angaben nicht besitzen.