Kjaer-Ersatz: Erste Kandidaten bei AC Milan gehandelt
Von Jan Kupitz
Die AC Mailand wird für den Rest der Saison auf Simon Kjaer verzichten müssen. Will Milan ganz oben angreifen, muss im Winter ein neuer Verteidiger her. Wer kommt infrage?
Es ist eine Hiobsbotschaft für die Rossoneri, aber vor allem für Kjaer selbst: Ausgerechnet in der besten Phase seiner Karriere erlitt der dänische Nationalspieler eine schwere Knieverletzung. Laut Corriere della Sera sind das Kreuz- und Außenband beschädigt - die Saison ist für den 32-Jährigen vorzeitig beendet. Ob er danach so stark zurückkommt wie zuvor? Angesichts seines Alters fraglich; zu wünschen wäre es dem sympathischen Blondschopf aber allemal.
Kjaers Ausfall bringt Milan natürlich in Zugzwang. Mit Fikayo Tomori, Alessio Romagnoli und Matteo Gabbia hat man nur noch drei gelernte Innenverteidiger im Kader - Pierre Kalulu und Tiemoue Bakayoko könnten im äußersten Notfall ebenfalls im Zentrum aushelfen. Das darf den Ansprüchen der Rossoneri aber nicht genügen.
Die Chance, erstmals seit 2011 wieder den Scudetto zu holen, ist in dieser Saison riesig. Und auch wenn die erneute Champions-League-Qualifikation jeden im Milan-Lager (zurecht) zufrieden stellen würde, sollten die Rossoneri nach dem Titel streben. Dafür braucht es im Winter einen neuen Verteidiger. Erst recht, sollte in der kommenden Woche auch noch der Einzug in die K.o.-Runde der Champions League gelingen.
In Italienischen Medien werden bereits allerhand Namen genannt: Eine Option sei es, die Leihe von Mattia Caldara (FC Venedig) vorzeitig aufzulösen und ihn nach Mailand zurück zu beordern. Das darf allerdings nur die Notlösung sein - schließlich hatten ihn die Milan-Verantwortlichen noch im Sommer als zu leicht für den Verein empfunden. Wenn Caldara zurückkäme, dann nur als vierter Verteidiger.
Weitere Kandidaten, die gehandelt werden, sind Bremer (FC Turin), Luiz Felipe (Lazio) und Nikola Milenkovic (AC Florenz). Der Serbe soll laut Gazzetta dello Sport eine Ausstiegsklausel in Höhe von 15 Millionen Euro besitzen. Alle drei Spieler sind mit 24 Jahren in einem guten Alter, zudem Serie-A-erprobt und würden den Rossoneri mit Sicherheit weiterhelfen.
Die Königslösung wäre freilich Maxence Lacroix, der vom Journalisten Rudy Galetti ins Spiel gebracht wird. Dass der VfL Wolfsburg den Franzosen mitten in der Saison abgibt, ist jedoch stark zu bezweifeln. Zudem wäre seine Ablöse mit mindestens 30 Millionen Euro wohl zu hoch. Höchstens das von Paolo Maldini gerne genutzte Modell "Leihe und Kaufoption/-pflicht" wäre für Milan im Winter zu stemmen.
Wie stark Milan investieren kann, hängt sicherlich auch davon ab, ob man im europäischen Geschäft überwintert - und ob man es schafft, Reservisten wie Andrea Conti und Samu Castillejo im Winter von der Gehaltsliste zu bekommen.