Eiszeit zwischen Neuer und dem FC Bayern: Vertragsverlängerung wird zur Hängepartie
Von Simon Zimmermann
Statt dem angedachten Selbstläufer wird die geplante Vertragsverlängerung des FC Bayern mit Kapitän Manuel Neuer immer mehr zur Hängepartie. Ergebnislose Gespräche, unterschiedliche Vorstellungen und ein gestörtes Vertrauensverhältnis sollen die Fronten immer weiter verhärten lassen. Es scheint, Stand jetzt, völlig offen zu sein, ob Neuer über 2021 hinaus im Tor des Rekordmeisters steht.
Zunächst hieß es, es hakt vor allem an der Laufzeit des neuen Arbeitspapiers. Nach wie vor gilt wohl, dass sich die Neuer-Seite einen langfristigen Vertrag bis 2025 wünscht, der FC Bayern nur bis 2023 verlängern möchte, dem 34-Jährigen aber wohl die Option auf eine automatische Verlängerung um ein Jahr zugestehen würde (bei einer gewissen Anzahl an absolvierten Spielen).
Vertrauensbasis zwischen Neuer und FC Bayern stark erschüttert
Doch die Laufzeit ist längst nicht das einzige Problem. Auch auf finanzieller Seite liegen die Vorstellungen weit auseinander. Neuer will offenbar ein Jahressalär von 20 Millionen Euro einstreichen. Dass die von seinem Berater Thomas Kroth angeblich geforderte Summe öffentlich wurde, habe Neuer verärgert, heißt es im neusten Bericht des kicker zur Causa Neuer. Die Vertrauensbasis zwischen Klub und Kapitän sei stark erschüttert.
Ein weiterer Punkt soll die Ankunft von Alexander Nübel sein, dem der Klub zehn Pflichtspiele pro Saison zugesichert habe. Zwar wurde Neuer über die Kontaktaufnahme mit Nübel frühzeitig informiert und der 34-Jährige sah darin kein Problem, selbst auf Spiele verzichten will Neuer aber nicht.
Ohne Verlängerung: Ablösefreier Neuer-Abschied 2021
Klar ist, dass Neuer in jedem Fall auch 2020/21 im FCB-Tor steht. Der Rekordmeister wird Neuer nicht verkaufen wollen und würde dabei lieber auf eine mögliche Ablöse verzichten. Neuer selbst würde seinen Vertrag auslaufen lassen, um dann 2021 ablösefrei zu wechseln. Dann wäre er noch interessanter für die großen Klubs Europas - gerade in der Premier League könnte Neuer dann ein Thema werden. Der FC Chelsea wird häufig ins Spiel gebracht, zudem habe Neuer weiter einen "gewissen Kontakt" zu Pep Guardiola, schreibt der kicker.
Bis ein möglicher Abschied konkret wird, haben der FC Bayern und Neuer aber noch viel Zeit, um sich doch noch zu einigen. All zu gut scheint es aber derzeit nicht auszusehen: Die Fronten sind verhärtet, die Lust auf weitere Gespräche aktuell gering, ein Kompromiss ist weit entfernt. Neuers Verlängerung wird zur echten Hängepartie!