Robin Quaison: Durchbruch im Angriff

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Robin Quaison hat beim ​FSV Mainz 05  in der laufenden Saison endgültig den Durchbruch geschafft und gehört zu den besten Torschützen der Bundesliga. Das liegt auch daran, dass der 26-Jährige mittlerweile seine Rolle im Angriff gefunden hat - das war lange Zeit nicht so.

Als Torjäger war Robin Quaison zu Beginn seiner Karriere nicht unbedingt bekannt. Für AIK Solna in seiner schwedischen Heimat erzielte er in jungen Jahren in 63 Einsätzen acht Tore und bereitete fünf vor. Das ist allerdings überhaupt kein Wunder, war Quaison zu der Zeit doch noch längst kein Stürmer. "Ich sehe mich als zentralen Mittelfeldspieler, das ist meine Lieblingsposition“, sagte der heutige Stürmer des FSV Mainz im Jahr 2014 zu fotbollskanalen.

Im zentralen Mittelfeld lief er zu dieser Zeit auch zumeist auf, teilweise offensiver, teilweise defensiver. Seine richtige Position hatte Quaison damals noch nicht gefunden. "Es wäre schön zu wissen, dass Robin nur in dieser Position antritt", sagte Quaison weiter. "Es wäre schön und eine Sicherheit." 

Nichtsdestotrotz sorgte das schwedische Talent in seiner Heimat bereits für Furore, "der Wechsel nach Palermo war für einen solchen Spieler dann sicher ungewöhnlich", wie Mainz‘ Sportdirektor Rouven Schröder dem kicker sagte. 

Von Juli 2014 bis Januar 2017 spielte Robin Quaison für US Palermo

Doch auch das Engagement auf Sizilien brachte für Quaison keine Entscheidung in Sachen Position. Er wurde auch bei US Palermo weiterhin munter auf dem Feld herumgeschoben und spielte oftmals auch auf dem Flügel, auf dem er sich keineswegs wohl fühlte. "Wenn ich den Scout gefragt habe, wo seine ideale Position ist, kam ein großes Fragezeichen", erzählte Schröder. "Das hat ihn zwar schwierig einschätzbar gemacht, aber auch irgendwo besonders."

Mit der Zeit kristallisierte sich dann aber doch heraus, wo Robin Quaison am effektivsten ist: Im Angriffszentrum. In den Monaten, bevor sich der 15-malige schwedische Nationalspieler dem FSV Mainz anschloss, spielte er immer häufiger vorn und traf innerhalb von nur vier Wochen drei Mal. Damit verdoppelte er beinahe seine Torausbeute aus zweieinhalb Jahren in Palermo zuvor. 

In den nun drei Jahren Mainz hat sich Quaison stetig gesteigert: Von einem Tor im ersten halben Jahr zu zwölf Treffern in der laufenden Spielzeit nach nur 24 Partien – der Mainzer Rekord liegt bei 15 Toren in einer Saison. Das liegt auch daran, dass er bei den 05ern einen weiteren Schritt in seiner Entwicklung gegangen ist: Zwar spielt er zumeist im Sturmzentrum oder als hängende Spitze, doch auch mit seiner Rolle auf der Außenbahn, die er weiterhin ab und an erfüllen muss, arrangiert sich Quaison jetzt deutlich besser. Das beweist nicht zuletzt sein Hattrick im Dezember im ​Bremen, als er auf der linken Angriffsseite spielte.

Die Flexibilität ist mittlerweile ein großes Plus für die Mainzer Nummer 7 und macht ihn zu einer Waffe. Quaison gehört definitiv zu den Shooting Stars in der aktuellen Spielzeit, was ihm möglicherweise die Tür öffnet, um bald bei einem größeren Klub in Europa zu spielen. Im Interview mit fotbollskanalen vor sechs Jahren gab er an, einmal für ​Manchester United kicken zu wollen. 

Geht Quaison nach der Saison den nächsten Schritt?

Ob die Red Devils an ​Quaison interessiert sind, ist nicht bekannt. Doch durch seine starken Leistungen hat der Schwede auf sich Aufmerksam gemacht, sein 2021 auslaufender Vertrag könnte ihm zudem die Tür zu einem Wechsel nach dieser Saison verhelfen, damit die Mainzer noch eine Ablöse kassieren können. Der FSV möchte den Kontrakt natürlich gerne verlängern; wohin die Reise geht, ist noch offen. 

Quaison hat aber auf jeden Fall hohe Ziele: "Ich möchte mein volles Potenzial ausschöpfen, so viel es geht", sagte er 2018 in einem Interview bei Sport1. "Wenn ich meine Karriere beendet habe und zurückschaue, möchte ich zufrieden sein. Ich möchte sagen, dass ich alles getan habe, was ich konnte."

Mit 26 ist Quaison nun in einem optimalen Alter, um den Schritt zu einem größeren Klub zu wagen, das Potenzial ist vorhanden. Vielleicht will er aber auch den nächsten Schritt bei Mainz 05 gehen. Eines ist aber sicher: Seine Rolle hat Robin Quaison mittlerweile gefunden.