Rummenigge verteidigt DFL-Plan: "Es geht am Ende auch um Finanzen"
Von Florian Bajus
Das Freitagsspiel zwischen Düsseldorf und Paderborn wackelt, das Montagsspiel zwischen Bremen und Leverkusen wurde bereits abgesagt. Dennoch soll die Bundesliga an diesem Wochenende spielen, wie die DFL am Freitagmorgen mitteilte. Auf der Pressekonferenz des FC Bayern verteidigte Karl-Heinz Rummenigge die Entscheidung der Liga und begründete diese mit drohenden wirtschaftlichen Schäden bei kleineren Vereinen.
Die Bayern selbst gastieren am Samstagabend (18:30 Uhr) bei Union Berlin, das Stadion an der Alten Försterei wird, anders als noch am Dienstag geplant, leer bleiben - so wie alle anderen Bundesligastadien, in denen die angesetzten Spiele stattfinden sollen. Anders als in Italien, Spanien, England, der Schweiz, den Niederlanden oder Frankreich geht der Spielbetrieb in Deutschland vorerst weiter, trotz der zahlreichen Forderung, die Spiele zu verschieben statt auf Zuschauer zu verzichten.
Erst nach dem 26. Spieltag sollen die erste und zweite Bundesliga bis Anfang April pausieren. Nach der Länderspielpause, bei der einige Klubs darauf verzichten wollen, ihre Nationalspieler abzustellen, soll alles wie gehabt weitergehen. "Es geht am Ende des Tages auch um Finanzen", erklärte Vorstandschef Rummenigge die Entscheidung der DFL auf der Bayern-PK am Freitag (Quelle: fcbinside).
"Es steht noch eine hohe Zahlung der TV-Broadcaster aus. Wenn diese Zahlung ausbleiben würde, würden viele kleine Vereine Probleme bekommen. Deshalb halte ich es für richtig, dass der Spieltag stattfindet." Allerdings werden selbst die Champions und Europa League auf Eis gelegt, des Weiteren gehen auch die Profi-Ligen anderer Sportarten in die Zwangspause. "Der große Unterschied ist nach heutigem Stand der", so Rummenigge, "dass kein Spieler positiv getestet wurde. In der Premier League oder der Formel 1 ist das anders."
In England wurden Flügelspieler Callum Hudson-Odoi vom FC Chelsea und Arsenal-Trainer Mikel Arteta positiv auf das Coronavirus getestet, im deutschen Profifußball sind bislang die Erkrankungen von Timo Hübers, Jannes Horn (beide Hannover 96) und Fabian Nürnberger (1. FC Nürnberg) bekannt. Derweil steht Paderborn-Trainer Steffen Baumgart gemeinsam mit zwei Spielern unter Verdacht, ebenfalls infiziert zu sein.
Fußball ist und bleibt ein Geschäft
The show must go on. Schließlich stehe die Wirtschaft nicht still, so Rummenigge: "Wir haben hier zirka 1000 Mitarbeiter, die sind alle um 8.30 Uhr pünktlich zur Arbeit erschienen. Bei Audi oder unserem Sponsor Adidas wird auch gearbeitet."
Immerhin appellierte er während der Presserunde an die Fans, sich nicht wie Anhänger von Borussia Mönchengladbach im Derby gegen den 1. FC Köln vor dem Stadion zu versammeln. Denn: "Auch der FC Bayern und der gesamte Fußball müssen hier ihre gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen und ihren Teil dazu beitragen, die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen", wie der Vorstandsvorsitzende erst am Donnerstag gegenüber derDeutschen Presse-Agenturerklärte.