Neymar kritisiert PSG: "Bin derjenige, der am Ende leidet"
Von Florian Bajus
Nach der 1:2-Niederlage bei Borussia Dortmund hat Neymar die Klubführung von Paris St. Germain deutlich kritisiert. Der Brasilianer war nicht damit einverstanden, dass er in den vergangenen Ligaspielen geschont wurde.
Wegen einer Rippenprellung absolvierte Neymar seit dem ersten Februar kein Pflichtspiel mehr für PSG, das sich wenige Tage nach dem kuriosen 4:4 gegen den SC Amiens knapp, aber verdient beim BVB geschlagen geben musste. Der 28-Jährige erzielte bei seinem Comeback in der 75. Minute den Ausgleich, blieb abgesehen von einem weiteren Schuss an den Pfosten allerdings über weite Strecken der Partie ebenso blass wie seine Sturmpartner Kylian Mbappé und Angel Di Maria.
Während sich die Dortmunder über die gute Ausgangslage für das Rückspiel freuten, schob Neymar in der Mixed-Zone Frust. "Die Ärzte haben mein Comeback immer wieder verschoben. Ich wollte früher spielen", klagte er laut Sport1 nach dem Schlusspfiff, "der Verein hatte aber Angst, weil ich die letzten zwei Jahre ausgefallen war."
2018 verpasste Neymar das Achtelfinal-Rückspiel gegen Real Madrid wegen eines Mittelfußbruchs, in der abgelaufenen Saison war der Superstar wegen einer erneuten Fraktur im Mittelfuß bei beiden Spielen nur auf der Tribüne anwesend, als PSG überraschend gegen Manchester United ausschied.
"Ich respektiere die Entscheidung des Vereins, stehe aber nicht dahinter. Der Verein entscheidet. Aber ich bin derjenige, der am Ende leidet", so Neymar weiter. "Es war sehr schwierig für mich, gleich ein so intensives Spiel zu gehen. Ich denke, wenn ich eine besser Physis gehabt hätte, hätte ich sicherlich ein besseres Spiel gemacht."
Tuchel: Rhythmus für Neymar "unheimlich wichtig"
Auch Trainer Thomas Tuchel hätte sich mehr Spielpraxis gewünscht (zitiert via kicker): "Gerade für jemanden wie Ney ist es unheimlich wichtig, im Rhythmus zu bleiben und ein Gefühl für das Spiel zu bekommen", klagte er auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Die Entscheidung lag jedoch nicht in den Händen des 46-Jährigen, der nach der Niederlage mit dem Rücken zur Wand steht.
Der Druck steigt: Im Rückspiel muss Thomas Tuchel gegen seinen Ex-Klub liefern. Dafür benötigt er Neymar in Bestform
In Paris zählt nicht weniger als der Triumph in der Königsklasse, allerdings kam der Klub seit der Übernahme von Nasser Al-Khelaifi nicht über das Viertelfinale hinaus. In den vergangenen drei Spielzeiten scheiterte PSG stets im Achtelfinale - nicht ausgeschlossen, dass Tuchel zum Saisonende gehen muss, sollte sich der BVB auch im Rückspiel am 11. März durchsetzen.