Alexander Nübel: Bayern-Transfer sorgt für immer mehr Unverständnis
Von Florian Bajus
Der Transfer von Alexander Nübel zum FC Bayern München schlägt weiter hohe Wellen. DFB-Torwarttrainer Andreas Köpke war ob der Entscheidung des 23-jährigen Torhüters "überrascht" und erklärte, Nübel werde vorerst keine Rolle bei der deutschen Nationalmannschaft spielen. Indes sorgte eine Aussage von Sport1-Experte Stefan Effenberg bei Nübel-Berater Stefan Backs für Ärger.
"Wer nicht spielt, kann nicht zur Nationalmannschaft, das liegt ja auf der Hand", wird Köpke von der WAZ zitiert. Allerdings sei Nübel nicht nur aufgrund seiner bevorstehenden Rolle als Nummer zwei hinter Manuel Neuer vorerst kein Thema bei der A-Nationalmannschaft, vielmehr besitze er noch zu wenig Erfahrung im Profi-Bereich: "Ich glaube, man sollte auch erstmal alles ein bisschen langsamer angehen. Er hat sein erstes Jahr in der Bundesliga gespielt, ist jetzt auch noch gesperrt. Von daher sollte man ihm die Zeit geben, sich weiterzuentwickeln, und dann wird man sehen, wann und ob er bei uns mal dabei ist."
Effenberg kritisiert Nübel scharf
Dass Nübel trotz gerade einmal 35 Bundesligaspielen zum Branchenprimus aus München wechselt und Neuer mittelfristig beerben will, sorgt nicht nur bei Köpke für Verwunderung. Am Sonntagmorgen wurde auch im Sport1-Doppelpass über die neue Torwart-Situation beim FC Bayern eifrig diskutiert, Stefan Effenberg kritisierte Nübel scharf (via sport1.de): "In meinen Augen ist Manuel Neuer, wenn er zu 100 Prozent leistungsfähig ist, die unantastbare Nummer eins bei Bayern München und der Nationalmannschaft. Tut sich Nübel einen Gefallen damit? Für seine Entwicklung muss der Junge Woche für Woche spielen."
In Absprache mit Neuer soll Nübel in der kommenden Saison 15 Pflichtspiele erhalten - in den Augen von Effenberg zu wenig, zumal Neuer übereinstimmenden Medienberichten zufolge kein Pflichtspiel verpassen wolle. Bezogen auf ein Leihgeschäft, das Sportdirektor Hasan Salihamidzic klar verneinte, sagte der Ex-Mittelfeldspieler: "Wenn das wirklich so sein sollte, wäre das definitiv nicht die richtige Entscheidung."
Die Diskussion über Nübel blieb nicht folgenlos. Wie während der Werbepause auf Youtube, wo der Doppelpass ebenfalls übertragen wird, zu hören war, soll sich Berater Stefan Backs laut Moderator Thomas Helmer gemeldet haben. Demnach habe sich Backs darüber beschwert, dass Effenberg Nübel als "geldgeil" bezeichnet habe. Dieser Transfer wird die Medienlandschaft wohl auch in den kommenden Tagen beherrschen...