Völler erwartet von Leverkusen deutlich mehr - Volland-Abgang unwahrscheinlich

Mit einem ganz wichtigen Sieg beendete Bayer 04 Leverkusen die Hinrunde der laufenden Saison. Mit dem knappen und glücklichen 1:0-Triumph gegen den FSV Mainz überwintert die Werkself auf einem internationalen Rang. Während Sportchef Rudi Völler für die kommende Rückrunde bessere Ergebnisse fordert, sorgt ein Transfergerücht um Stürmer Kevin Volland für Unruhe.

Tabellenplatz sechs, 28 Punkte auf dem Konto und auf Schlagdistanz zu den Champions League-Rängen: Die Hinrunde der Werkself hätte zwar besser, allerdings auch definitiv schlechter laufen können. Gegen die 05er aus Mainz sorgte ein wertvoller Sieg für Wasser unter dem Kiel. Wichtiger Faktor in der Partie gegen das Team von Achim Beierlorzer war Kevin Volland.

Volland: Leverkusens personalisierte Torgefahr

Der emsige Stürmer wühlte sich am vergangenen Samstag durch die Abwehr der Mainzer und traf insgesamt dreimal ins gegnerische Tor - doch keines der Tore zählte am Ende (zweimal Abseits, einmal Handspiel). Als in der Nachspielzeit allerdings Sturmkollege Lucas Alario nach starker Vorlage von Volland ins leere Tor einschoss, wurde einmal mehr der Wert des 27-Jährigen für Bayer 04 deutlich.

Mit insgesamt 14 Torbeteiligungen in 25 Pflichtspielen ist Volland mit Abstand der torgefährlichste Spieler der Leverkusener. Damit schließt der gebürtige Bayer ein äußert erfolgreiches Jahr 2019 ab: Allein in der Liga sorgte der Stürmer in diesem Kalenderjahr für 30 Torbeteiligungen (13 Tore, 17 Vorlagen).

Die gute Form ist natürlich nicht nur den Leverkusenern positiv aufgefallen, inzwischen haben auch ausländische Topvereine die Augen auf Volland geworfen. Insbesondere der FC Arsenal soll nach Informationen von Sky Sports an einer Verpflichtung des Spielers interessiert sein. Laut des Berichtes soll der neue Trainer der Gunners, Mikael Arteta, ein großer Fan Vollands sein. Die Londoner wollen einen Transfer noch in diesem Winter vollziehen. Mit Volland will Arsenal einen flexibel einsetzbaren Offensivspieler verpflichten, der dazu noch im perfekten Fußballeralter ist.

Bei Bayer 04 kein Interesse an Verkauf

In Leverkusen dürfte das Interesse der Engländer auf taube Ohren treffen. Zu wichtig ist Volland für das Leverkusener Spiel, zu hoch sein Statement im Team. Der Vizekapitän ist ein absoluter Leader auf dem Platz, auch wenn er zuletzt wie ganz Leverkusen etwas im Formtief steckte. Ein plötzlicher Abgang der Nummer 31 käme im Endeffekt schon sehr überraschend, zumal aktuell sogar eine Vertragsverlängerung mit Volland im Raum steht.

Der Spieler selbst signalisierte in den vergangenen Monaten regelmäßig, wie wohl er sich in Leverkusen fühle. Daher scheint auch ein Abgang aus Spielerperspektive eher unsinnig. Dennoch dürfte das Gerücht für ein wenig Unruhe sorgen. Durch die so gut wie sicher feststehenden Abgänge von Charles Aranguiz und Kai Havertz droht der Werkself der Verlust einer Reihe ganz wichtiger Stützen.

Voller: Müssen uns verbessern

Dass Bayer 04 in diesem Winter Spieler abgibt, erscheint in Anbetracht der hohen sportlichen Ziele sowieso unwahrscheinlich. So verlangt Sportchef Völler von seinem Team sportliche Erfolge. "Wir müssen in der Rückrunde Dinge verändern und verbessern", so der ehemalige Weltklassestürmer gegenüber ntv. Aus den vergangenen drei Partien war lediglich die zweite Hälfte gegen Mainz nach Geschmack Völlers: "Die zweite Halbzeit war so, wie ich mir Bayer Leverkusen vorstelle. Das war ein Sieg der Leidenschaft und des Willens." Darauf soll Leverkusen nun aufbauen.

Es ist also sehr unwahrscheinlich, dass Leverkusen mit Volland einen wichtigen Faktor im eigenen Spiel ziehen lässt. Zu harmonisch ist das Verhältnis zwischen Spieler und Verein, zu wertvoll ist Volland im Leverkusener System. Zudem sind die sportlichen Ziele hochgesteckt, mit Europa League, DFB Pokal und Bundesliga tanzt man desweiteren auch noch auf drei Hochzeiten. Eine Schwächung der eigenen Qualitäten wäre daher unsinnig - zumal Vollands aktueller Vertrag noch bis Sommer 2021 Gültigkeit besitzt.