Holt Barça sein Eigengewächs Olmo zurück?
Von Guido Müller
Sein Stern ging bei der im vergangenen Juni stattgefundenen U21-Europameisterschaft in Italien und San Marino auf. Die Rede ist von Spaniens Dani Olmo. Der beim FC Barcelona in dessen Jugendakademie ausgebildete Offensivmann ist bei vielen renommierten Klubs seitdem ganz oben auf der Liste. Wie die Mundo Deportivo berichtet, hat auch sein ehemaliger Ausbildungsklub den Spieler weiterhin fest im Visier.
Seit fünf Jahren spielt Dani Olmo in der kroatischen Liga. Sein Trainer bei Dinamo Zagreb, Nenad Bjelica, deutschen Fans vielleicht noch aus seiner Lauterer Zeit als Spieler (2001-2004) bekannt, hat schon des Öfteren angedeutet, dass diese Liga dem Spieler auf Dauer wohl zu klein erscheinen würde.
Olmo wurde in La Masia ausgebildet
Und spätestens nach der besagten Europameisterschaft, bei der Olmo, nicht nur wegen seiner drei selbsterzielten Treffern und einer Vorlage, maßgeblichen Anteil am Titelgewinn der Iberer hatte, scheinen sich sämtliche Großvereine Europas auf ihn fixiert zu haben.
Und das könnte, so vermutet die Mundo Deportivo, auch Barcelonas Problem sein. Denn preiswerter wird der dribbelstarke Techniker durch das viele Interesse natürlich nicht. Gleichzeitig ist er aber auch keine absolute Priorität für die Personalplanungen der Katalanen. Die suchen bekanntlich einen rechten Außenverteidiger, einen Innenverteidiger und einen Torjäger. Dani Olmo ist nichts von alledem.
Aber der 21-Jährige hat halt den Stallgeruch der La Masia. Und der schlimmste Alptraum für den FC Barcelona wäre es, Olmo in einem anderen, womöglich auch noch spanischen, Klub triumphieren zu sehen. Allzu viele Talente sind in den letzten Jahren nicht aus der Nachwuchsakademie der Blaugrana ins Profi-Team gelangt. Wenn denn mal wieder einer in den Blickpunkt gerät, will man ihn sich natürlich nicht vor der Nase wegschnappen lassen.
Preisschild von um die 30 Millionen Euro
Dementsprechend hat der FC Barcelona ein engmaschiges Netz geknüpft. Der genannten Zeitung zufolge, sollen die Verantwortlichen im Nou Camp in beinahe wöchentlichem Austausch mit Juanma López, dem Berater von Olmo, stehen. Auch sollen die Beziehung zu Migel Olmo, Danis Vater, sehr harmonisch sein. Bis jetzt jedenfalls.
Als Ausgangsbasis für die in Zukunft mit Sicherheit zu erwarten Verhandlungen wurde von Dinamo Zagreb vor einiger Zeit ein Preis von um die 30 Millionen Euro veranschlagt.
Bayer Leverkusen war im Sommer an ihm dran
Der Bundesligist Bayer Leverkusen wagte im Sommer sogar einen Anlauf, holte sich aber eine negative Antwort von Seiten des Spielers ein. Bayer soll Dinamo Zagreb 22 Millionen plus Boni geboten haben. Danach schien der Spieler mit Ajax Amsterdam schon so gut wie einig - doch auch dieser Transfer zerschlug sich am Ende.
Der Vertrag von Olmo in Zagreb ist jedenfalls bis zum Sommer 2021 befristet. Wenn nicht schon in der bald beginnenden Wintertransferperiode, so doch im Laufe des nächsten Sommers, wird in diese Personalie sehr viel Bewegung reinkommen. Man darf gespannt darauf sein, ob Barça wirklich so viel Geld lockermacht für einen Spieler, den sie vom System her aktuell nicht unbedingt benötigen. Aber Fußball ist ja auch zu einem großen Teil nicht mit Logik, sondern mehr mit Emotionen zu erklären.