DFB: Bierhoff reagiert auf Hoeneß-Kritik
Von Yannik Möller
Der am Freitag scheidende Präsident des FC Bayern, Uli Hoeneß, hatte im Klub-Magazin den DFB und 'Die Mannschaft' kritisiert. Da das Interesse an der deutschen Nationalelf immer mehr abnimmt, sollten sich die führenden Leute sowie ihre Konzepte hinterfragen. Oliver Bierhoff, Direktor der Nationalmannschaft, hat nun mit Unverständnis auf diese Kritik reagiert.
"Die Entwicklung der DFB-Auswahl stimmt mich bedenklicher", so Uli Hoeneß (via Bild). Der 67-Jährige kritisierte das immer geringer werdende Interesse an der deutschen Nationalmannschaft. Der Noch-Bayern-Präsident weiter: "Da hat man das Gefühl, das Interesse ebbt ab, und da sollten sich einige fragen, ob sie das richtige Konzept haben, ob man da nicht manchmal den Fußball am Menschen vorbei inszeniert."
Bierhoff kontert die Hoeneß-Kritik: "Wir machen uns ständig Gedanken"
Oliver Bierhoff, seit 2018 offiziell als Direktor der Nationalmannschaft tätig (zuvor Manager), hat mit fehlendem Verständnis auf diese Aussagen reagiert. "Mit dieser pauschalen Aussage kann ich zunächst einmal nichts anfangen", wird er von der Bild zitiert. Dass es nach "der enttäuschenden WM" ein geringeres Interesse und eine geringere Begeisterung gegeben habe, sei verständlich und nicht überraschend. Bierhoff jedoch deutlich: "Wir machen uns aber ständig Gedanken darüber, wie unsere Nationalmannschaft unseren Fans weiterhin viel Freude und Spaß macht und wir eine hohe Bindung und Nähe zu ihnen aufbauen können."
Die von Hoeneß aufgewirbelte Kritik wies er damit ab. Dabei führte Bierhoff auch an, dass man im Rahmen der Neustrukturierung und des "sportlichen Neuaufbaus" des Teams viele Fanaktivitäten, wie beispielsweise öffentliche Trainings oder auch "Besuche von sozialen Einrichtungen", durchgeführt habe.
Auch den Zuschauer-Schnitt nahm er als zusätzlichen Messwert: "Was die Zuschauer-Zahlen betrifft, so hatten wir seit 2018 bei unseren Heimspielen eine Auslastung von 93 Prozent, das kann keine andere große Fußball-Nation vorweisen." Die Kritik an noch immer zu wenig öffentlichen Einheiten, oder zu hohen Ticket-Preisen für Freundschafts- und Qualifikations-Spiele gibt es jedoch häufiger. Zuletzt gab es auch Unverständnis gegenüber den hohen Preisen für das neue Heim-Trikot für die EM 2020.