Most Improved Players: Diese 7 Bundesligaspieler haben sich am meisten weiterentwickelt
Von Florian Bajus
Im Laufe einer Saison lässt sich schon frühzeitig erkennen, welche Spieler sich weiterentwickelt haben und plötzlich eine bedeutendere Rolle einnehmen als noch im Vorjahr. Meist sind davon junge Spieler betroffen, doch manches Mal brauchen auch erfahrene Akteure Zeit, um sich innerhalb einer neuen Mannschaft zurechtzufinden. Die folgende Liste beinhaltet sieben Bundesligaspieler, die einen riesigen Sprung in ihrer Entwicklung gemacht haben.
Josh Sargent
Gerade junge Spieler, die aus dem Ausland verpflichtet werden, brauchen Zeit, um sich zu akklimatisieren. Josh Sargent wechselte im Januar 2018 aus St. Louis nach Bremen und wurde an der Weser behutsam aufgebaut. Nach einem halben Jahr bei der Reserve wurde er in den Profi-Kader versetzt und feierte am siebten Dezember sein Bundesliga-Debüt. Beim 3:1-Sieg über Fortuna Düsseldorf erzielte er gleich sein erstes Tor.
Im weiteren Saisonverlauf erhielt Sargent insgesamt zehn Einsätze, allerdings durfte der US-Amerikaner nur einmal von Beginn an ran. Das hat sich mittlerweile geändert: In dieser Saison wurde Sargent bereits sechsmal für die Startelf nominiert, nach zehn Spielen steht er bei zwei Toren und zwei Vorlagen. "Er ist auf einem Niveau, wo ich auch glaube, dass ihn andere Mannschaften beachten", schwärmte Werder-Coach Florian Kohfeldt im Oktober (via Deichstube). Allerdings müsse Sargent daran arbeiten, sich noch häufiger entscheidend in Szene zu setzen.
Daichi Kamada
Nach einem glücklosen Jahr bei Eintracht Frankfurt wurde Daichi Kamada an den belgischen Erstligisten VV St. Truiden verliehen. In der Jupiler League gelangen dem Japaner 15 Tore und 7 Vorlagen - logisch, dass die Eintracht ihn nach seiner Rückkehr nicht sofort wieder wegschicken wollte.
Früh zeichnete sich ab, dass Kamada der Durchbruch gelingen könnte. Dieser Fall ist eingetreten: 22 der 23 Pflichtspiele hat der japanische Nationalspieler absolviert, 16 Mal begann er in der Startelf von Adi Hütter. Kamada steht bei sechs Assists, das einzige Manko ist die schwache Chancenverwertung im eigenen Abschluss.
Lászlo Bénes
Lászlo Bénes machte erstmals in der Saison 2016/17 auf sich aufmerksam, als Dieter Hecking den jungen Slowenen achtmal in der Bundesliga aufs Feld schickte. Nach einem Mittelfußbruch und anschließendem Muskelfaserriss verlor Bénes aber den Anschluss und wurde im Januar dieses Jahres von Borussia Mönchengladbach an Holstein Kiel verliehen.
In 16 Einsätzen gelangen ihm zwei Tore und sechs Vorlagen, entsprechend gestärkt kehrte er an den Niederrhein zurück. Unter dem neuen Trainer Marco Rose ist Bénes nun gesetzt, begann in 10 Spielen von Beginn an und lieferte bereits vier Assists in der Bundesliga.
Yuya Osako
In seinem ersten Jahr bei Werder Bremen hinterließ Yuya Osako zu Saisonbeginn einen guten Eindruck, die Rückrunde verlief für den japanischen Offensivspieler aufgrund anhaltender Rückenprobleme aber nicht wie gewünscht. Auch in dieser Saison verpasste er verletzungsbedingt bereits fünf Bundesligaspiele - doch wenn er fit ist, ist er auf jeden Fall gesetzt.
Nach dem Abgang von Max Kruse kommt Osako die Rolle des spielgestaltenden Stürmers zuteil, bislang erfüllt er diese ordentlich. Gemeinsam mit Milot Rashica ist er einer der Schlüsselspieler in der Bremer Offensive, in sechs Einsätzen war der 29-Jährige an vier Toren beteiligt.
Suat Serdar
Im zentralen Mittelfeld des FC Schalke 04 nimmt Suat Serdar eine entscheidende Rolle ein. Im 4-2-3-1 beginnt er meist neben Omar Mascarell, im 4-4-2 Raute nimmt zusätzlich Weston McKennie Platz. Schon in der abgelaufenen Saison war Serdar Stammspieler, die Leistungen aber eher schwankend.
In dieser Spielzeit zeigt die Formkurve stetig nach oben. In acht Spielen hat er bereits vier Treffer erzielt und seine Marke aus dem Vorjahr verdoppelt, abgesehen davon ist Serdar im intensiven Pressing von David Wagner umso wichtiger. Als Belohnung wurde er im Oktober von Joachim Löw für die deutsche Nationalmannschaft berufen und durfte im Testspiel gegen Argentinien (2:2) sein Debüt feiern.
Omar Mascarell
Omar Mascarell erlebte ein äußerst kompliziertes Jahr auf Schalke. Der spanische Mittelfeld-Abräumer fand keine passende Rolle im System von Domenico Tedesco, dabei überwiesen die Knappen im Sommer satte zehn Millionen Euro an Real Madrid. Unter Wagner ist er ein wichtiger Faktor im Spielaufbau, glänzt zudem mit vielen Balleroberungen und gewinnt einen Großteil der Zweikämpfe. Ein Mascarell in dieser Form ist für Schalke nahezu unverzichtbar.
Alphonso Davies
Der FC Bayern München ist wahrlich kein Paradies für junge Spieler, Alphonso Davies aber nahm in den vergangenen Monaten eine starke Entwicklung. Der junge Kanadier wechselte zu Jahresbeginn von den Vancouver Whitecaps nach München und erhielt bereits in der Rückrunde der abgelaufenen Saison sechs Bundesliga-Einsätze.
In dieser Spielzeit kam Davies wettbewerbsübergreifend zehn Mal zum Zug, feierte sogar fünf Startelfeinsätze in Folge. Niko Kovac testete ihn bereits im März als Linksverteidiger, wo er derzeit David Alaba vertritt. Aufgrund der Verletzungssorgen in der Innenverteidigung begann Alaba in den vergangenen drei Spielen im Abwehrzentrum, Davies dafür auf links. Seine Leistungen steigerte der 19-Jährige sukzessive, im Spitzenspiel gegen Borussia Dortmund behielt er stets die Überhand. Egal ob in offensiver oder defensiver Rolle - langfristig ist Davies der Durchbruch in München zuzutrauen.