Nürnberg-Sportvorstand Palikuca: Canadi steht nicht zur Diskussion
Der 1. FC Nürnberg läuft weiter ein wenig seinen Ansprüchen hinterher. Nach elf Spieltagen der 2. Bundesliga dümpelt der Klub im Mittelfeld der Tabelle herum und hat bereits sechs Punkte Rückstand auf einen Aufstiegsplatz. Gegen Jahn Regensburg setzte es mit dem bereits fünften Unentschieden in der laufenden Saison einen weiteren Rückschlag. Sportvorstand Robert Palikuca blockt eine Trainerentlassung von Damir Canadi allerdings ab.
In einem ausgeglichenen und abwechslungsreichen Spiel gegen den Jahn musste Nürnberg in der 94. Minute den Ausgleich hinnehmen. Doch schon zuvor musste sich das Trainerteam um Canadi Pfiffe von den FCN-Fans anhören. Spätestens als Canadi bereits in der 69. Minute Stürmer und Leistungsträger Michael Frey vom Feld nahm, zog der Trainer den Unmut der Fans auf sich.
Sportvorstand Robert Palikuca stärkt Trainer Canadi den Rücken
Palikuca kann die Emotionen der Fans verstehen. "Die Unmutsbekundungen im Stadion oder den sozialen Foren sind nach so einem frustrierenden Spiel nachvollziehbar. Es ist das normalste von der Welt, dass Fans und Mitglieder nach so einer gefühlten Niederlage alles in Frage stellen und dann womöglich auch eine Trainer-Diskussion führen", nimmt er in der Bild die Reaktionen der Fans in Schutz. Doch das bedeutet nicht, dass er ihre Meinung teilt: "Intern lasse ich diese Diskussion ganz sicher nicht zu. Wir haben keine negative Tendenz in der Entwicklung der Mannschaft. Keine Tendenz, die nicht unaufhaltbar wäre!"
Der Sportvorstand findet keinen Grund, warum eine Trainerentlassung dem Verein helfen sollte. "Ich sehe [...] tagtäglich ein Trainerteam, das sehr selbstkritisch und einsichtig alle Fehler analysiert und die Mannschaft in vielen Bereichen kontinuierlich weiter entwickelt", so Palikula.
Trainerdiskussion voreilig?
Tatsächlich erscheint die Trainerfrage etwas voreilig. Zwar gewann Nürnberg "nur" drei Spiele, musste allerdings auch erst dreimal die Punkte abgeben. Nur Bielefeld und Hamburg verloren weniger Spiele, nur fünf weitere Klubs verloren ebenso drei Spiele.
Nach dem Bundesligaabstieg tut es dem FCN gut, sich zunächst etwas zu stabilisieren und sich eine solide Basis aufzubauen. Daher sind die Ergebnisse des Clubs dementsprechend einzuordnen. Nichtsdestotrotz sollte Nürnberg irgendwann auch wieder an der Tabellenspitze angreifen. Dafür ist jedoch nach elf Spieltagen noch genügend Zeit. Eine Trainerdiskussion ist daher etwas voreilig.