Eintracht-Neuzugänge unter der Lupe: Ein erstes Zwischenzeugnis
Von Florian Bajus
Wieder einmal tätigte Eintracht Frankfurt zahlreiche Transfers. 101,8 Millionen Euro haben die Adler eingenommen, 59,5 Millionen Euro wurden wiederum in neues Spielermaterial investiert. Neben den festen Verpflichtungen der Leihspieler stehen sechs wirkliche Neuzugänge zu Buche, denen nun ein erstes Zeugnis ausgestellt werden soll.
Djibril Sow
Vor Saisonbeginn wurde Djibril Sow von einem Sehnenanriss ausgebremst, seit September kommt der neun Millionen Euro teure Neuzugang von den Young Boys Bern aber immer besser in Fahrt. In der Zentrale soll er für die spielerischen Elemente sorgen und den Ton angeben, von Spiel zu Spiel gelingt ihm diese Aufgabe immer besser.
Mit seinem Mittelfeld-Partner Sebastian Rode wird die Arbeit auf dem Platz immer fruchtbarer, langsam aber sicher hat Sow seinen Platz gefunden. Note: 2
Dominik Kohr
Sollten Sow oder Rode ausfallen, steht Dominik Kohr bereit. 8,5 Millionen Euro zahlte die Eintracht für die Dienste des 25-Jährigen, der bereits in 13 Pflichtspielen zum Einsatz kam. In Frankfurt zeigt Kohr solide Leistungen, ist mittelfristig aber eher Backup als Stammspieler. Anders als noch vor einem Jahr besitzt Adi Hütter mit ihm eine gute Alternative.
Note: 3
Bas Dost
Bas Dost ist wieder in der Bundesliga. Der niederländische Torjäger wechselte von Sporting Lissabon zur Eintracht und stellte seinen Torriecher mit zwei Treffern in vier Bundesligaspielen unter Beweis. Gegen Werder Bremen fehlte er aufgrund von muskulären Problemen, im Konkurrenzkampf mit Goncalo Paciencia und André Silva ist alles offen. Wenn er endgültig bei 100 Prozent ist, kann er zu einer gefährlichen Waffe werden.
Note: 3+
Dejan Joveljic
Dejan Joveljic ist ein Transfer mit Perspektive. Der 20 Jahre junge Serbe kam für vier Millionen Euro von Roter Stern Belgrad und wurde mit einem langfristigen Vertrag bis 2024 ausgestattet. Entsprechend besitzt er noch längst keinen Anspruch im Angriff, durfte aber immerhin schon beim 1:2 gegen RB Leipzig über 90 Minuten spielen. Gerade in der Europa-League-Qualifikation sammelte er viel Spielzeit, offenbarte aber, dass er noch Zeit braucht.
Note: 3
Erik Durm
Auf den Außenverteidiger-Positionen sind die Rollen klar verteilt: Links übernimmt Filip Kostic, rechts Danny da Costa. Wenn einer von beiden ausfällt oder eine Pause erhält, kann Erik Durm problemlos einspringen.
Der gelernte Stürmer vertrat da Costa bereits in drei Bundesligaspielen, machte seine Sache durchaus ordentlich. Die beiden arrivierten Spieler besitzen eine höhere Durchschlagskraft in der Offensive, nichtsdestotrotz ist Durm eine solide Alternative.
Note: 3
André Silva
Im Tausch mit Ante Rebic wechselte André Silva für zwei Jahre auf Leihbasis zur SGE. Beim AC Mailand ist der Portugiese, der von den Rossoneri vor zwei Jahren für 38 Millionen Euro vom FC Porto verpflichtet wurde, gescheitert, in Frankfurt aber legte er einen ordentlichen Start hin.
Vier Mal durfte er in der Bundesliga von Anfang an ran, traf dabei in den letzten drei Spielen je einmal. Silva ist ein feiner Fußballer, der sich auch in der Luft durchzusetzen weiß. Von allen Neuzugängen ist er noch vor Sow am besten eingeschlagen.
Note: 2+
Fazit
Luka Jovic, Ante Rebic und Sebastien Haller zu ersetzen, ist aufgrund der Qualität des Trios - sowohl individuell als auch im Verbund - praktisch unmöglich. Mit Bas Dost und André Silva verfügt die Eintracht neben dem bereits vorhandenen Goncalo Paciencia dennoch über eine ordentliche Torgefahr in der Spitze, angetrieben wird das Angriffsspiel nun noch stärker über die Außen.
Mit Djibril Sow besitzt Adi Hütter auch ein spielerisches Element im sonst eher groben Mittelfeld. Gemeinsam mit Daichi Kamada, der hinter der Doppelspitze agiert, sorgt der Schweizer für ein neues, feineres Spiel der Eintracht, die zuvor primär auf lange Bälle in Richtung Haller setzte.
Auch in der Breite konnte Sport-Vorstand Fredi Bobic nachlegen. Die Eintracht ist gut aufgestellt, um auch in dieser Saison solide Ergebnisse einzufahren. Gesamtnote: 2