Jetzt spricht Müller: "Trend zu erkennen, der mich nicht glücklich macht"
Von Simon Zimmermann
Thomas Müller hat sich nach den Spekulationen über seinen angeblichen Wechsel-Wunsch im Winter zu Wort gemeldet. Die Bayern-Ikone erklärte, dass er mit dem Trend unzufrieden sei und sich bei anhaltender Rolle als Ersatzspieler "Gedanken machen" müsse. An den Wechselspekulationen wollte er sich aber nicht beteiligen.
Unter Niko Kovac spielt Thomas Müller in dieser Saison nur noch eine untergeordnete Rolle. 67 Minuten in den vergangenen fünf Pflichtspielen stand die bayrische Identifikationsfigur auf dem Platz. Kovac erklärte nach der Pleite gegen Hoffenheim, "wenn Not am Mann sein sollte", werde er mit Sicherheit seine Minuten bekommen.
Kovac-Aussage persönlich ausgeräumt
Die Spekulationen ließ das natürlich hochkochen. Müller will offenbar weg - schon im Winter. Gegenüber dem kicker hat sich der Weltmeister von 2014 nun dazu geäußert. "Natürlich überrascht", sei er gewesen von dieser Aussage. Aber er sei "nicht so empfindlich bei so etwas", gab Müller zu Protokoll. Mit Kovac sei die Sache in einem Vieraugengespräch aus der Welt geräumt worden.
Und dennoch: Zufrieden ist Müller mit seiner Rolle beim FC Bayern aktuell natürlich "absolut nicht". Wie denn auch? Seinen Stammplatz hat er spätestens an Philippe Coutinho verloren. "Ich bin gerade erst 30 Jahre alt geworden, topfit und hungrig auf Erfolge - mit dem Verein, aber auch persönlich. Ich bin fest davon überzeugt, dass ich dem Team mit meinen Fähigkeiten auf dem Platz weiterhelfen kann", erklärte Müller.
Ein Trend, der unglücklich macht
Allein am brasilianischen Neuzugang will er seine Situation aber nicht festmachen. Was die Zukunft betrifft wird er relativ deutlich: "Natürlich hat es die Konkurrenzsituation auf meiner Paradeposition verschärft, aber das ist auch gar nicht das Problem. Darum geht es gar nicht. Ein Trainer muss vor jedem Spiel schwierige Entscheidungen treffen. In den vergangenen fünf Spielen war allerdings ein Trend zu erkennen, der mich nicht glücklich macht. Wenn das Trainerteam mich in Zukunft nur noch in der Rolle des Ersatzspielers sieht, muss ich mir meine Gedanken machen. Dafür bin ich einfach zu ehrgeizig."
Ob und wann er einen Wechsel anstrebt, wollte er aber nicht verraten: "Die Medien haben in den letzten Tagen wild spekuliert. Daran werde ich mich nicht beteiligen." Nach dem Frühjahr, als der FCB mit Müller hinter Lewandowski eine Aufholjagd startete, an deren Ende das Double stand, habe er die aktuelle Entwicklung so nicht erwartet.
Kein Wort über einen möglichen Wechsel
Was bleibt? Weiterkämpfen! "Jetzt geht es darum, den Fokus wieder voll auf das Sportliche zu legen, um die nächsten Wochen mit dem FC Bayern erfolgreich zu gestalten. Was den Konkurrenzkampf betrifft, werde ich nicht lockerlassen und im Training und bei den Spielen weiterhin alles geben", so Müller.
Wie lange das bei seinem Jugden- und Herzensklub noch der Fall sein wird, erscheint derzeit offener denn je!