Werder Bremen: Kohfeldt geht wegen Personalsorgen auf Ursachenforschung
Von Florian Bajus
In der vergangenen Saison zählte die Mannschaft von Werder Bremen gesundheitlich zur Top-Riege der Bundesliga, aktuell muss Trainer Florian Kohfeldt aber auf zahlreiche Akteure verzichten. Wie die Verletzungen zustande kommen, weiß keiner der Verantwortlichen so genau, denn die akribische Arbeit hinter den Kulissen lässt keine Aufschlüsse zu.
Im Profifußball ist den Verantwortlichen fast jedes Mittel recht, um den Fitness- und Gesundheitszustand ihrer Spieler zu überprüfen. Der Brustgurt ist schon seit Jahren Standard, um die nötigen Daten zu erfassen und auszuwerten, doch bei Werder Bremen wird ein genauer Blick auf jeden einzelnen Spieler geworfen.
Wie auf der vereinseigenen Website erklärt wird, werde nicht nur "jede Belastung" aufgezeichnet, sondern auch ein Physiotherapeut auf den Platz beordert. Dieser ist laut Florian Kohfeldt dazu da, "um auffällige Bewegungsmuster zu erkennen" und somit erste Rückschlüsse auf mögliche Verletzungen ziehen zu können.
Damit, so der Trainer, ist es aber noch längst nicht getan. "Wir haben mehrere medizinische Runden in der Woche, besprechen den gesundheitlichen Zustand jedes einzelnen Spielers, konsultieren externe Experten", erklärte er auf der Pressekonferenz. So sollen bei Problemen oder Verletzungen mehrerer Spieler mögliche Zusammenhänge erfasst werden, um am Trainingsprogramm zu feilen und das Risiko zu mindern.
Werders großes Rätsel
Allerdings wirft die aktuelle Personalsituation ein riesiges Fragezeichen auf, da keinerlei Zusammenhänge erkennbar seien. "Es ist kein erklärbares Muster zu finden", so Kohfeldt, "und ich stelle mich komplett vor alle meine Mitarbeiter hier." Man müsse "neue Lösungen finden", bis dahin kommt es aber erst einmal darauf an, die verletzten Spieler erfolgreich durch die Reha-Maßnahmen zu führen.
"Wir behandeln jede Verletzung so, als würde nur ein Spieler ausfallen. Die Jungs können dann spielen, wenn sie so weit sind", erklärt Kohfeldt, der den Pressevertretern versicherte, "dass wir alles auf den Kopf gestellt haben".
Woran es auch liegt, dass Werder derzeit auf so viele Spieler verzichten muss: In Anbetracht der Umstände können die Verantwortlichen nicht mehr tun, als darauf zu warten, dass sich das Lazarett lichtet und weitere Ausfälle verhindert werden.