BVB News: Zorc kündigt weitere Abgänge an - Schick und Barrow weiter im Blick
Von Florian Bajus
In den vergangenen Wochen konnten die Verantwortlichen von Borussia Dortmund den XXL-Kader entschlacken, abgeschlossen sind die Planungen damit laut Sportdirektor Michael Zorc aber nicht. Wie er gegenüber Sport1 erklärte, soll noch der ein oder andere Abgang erfolgen. Derweil kursieren in Italien erneut Gerüchte um ein Interesse an Patrick Schick und Musa Barrow.
Die drei jüngsten Abgänge heißen André Schürrle, Shinji Kagawa und Maximilian Philipp. Nach langer Wartezeit fand der BVB mit Spartak Moskau, Real Saragossa und Dinamo Moskau drei langersehnte Abnehmer für das Trio, das die Anzahl der Abgänge auf nun mehr acht Spieler erhöht. Somit misst der Kader gegenwärtig 30 Spieler, bis zum Transferschluss am zweiten September soll diese Zahl aber noch einmal verringert werden. "Es wird noch einiges passieren", so die Ankündigung von Michael Zorc, "da der Kader aktuell zu groß ist."
Könnte schon bald Abgang Nummer neun werden: Ömer Toprak
Ömer Toprak bleibt weiterhin ein Wechselkandidat. Der Innenverteidiger steht im Fokus des italienischen Erstligisten US Sassuolo, auch Werder Bremen soll seine Fühler nach dem 30-Jährigen ausgestreckt haben. Neusten Meldungen zufolge könnte Sassuolo in den Verhandlungen einen Vorteil genießen, zum jetzigen Zeitpunkt ist die Zukunft von Toprak aber noch nicht entschieden. Aufgrund seiner guten Leistung im Supercup ist ein Verbleib nicht völlig unvorstellbar, jedoch wäre er in Anbetracht der Konkurrenz der Spieler, auf den Lucien Favre wohl am ehesten verzichten würde.
Neben Toprak: Wen würden die Verantwortlichen am ehesten abgeben?
Wer noch zu den Streichkandidaten zählen könnte, ist unklar. Julian Weigl soll einem Bericht der BILD zufolge bleiben, demnach habe Favre ihm eine neue Perspektive aufgezeigt und erklärt, dass er häufiger auf ihn setzen werde. Auch Raphael Guerreiro, der immer wieder mit einem Wechsel zu Paris St. Germain oder dem FC Barcelona in Verbindung gebracht wurde, soll nicht abgegeben werden. Der Vertrag des Portugiesen läuft allerdings im kommenden Jahr aus, eine Verlängerung ist aktuell ebenso wenig in Sicht wie bei Mario Götze.
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Letzterer blieb im Supercup ohne Einsatz und droht hinter dem formstarken Paco Alcácer
zunächst nur auf der Ersatzbank Platz nehmen zu dürfen. Angeblich stocken die Vertragsgespräche aufgrund der angepeilten Gehaltskürzung, allerdings streben die Verantwortlichen offenbar keinen Verkauf an, sollten die Verhandlungen scheitern.
Interesse an Schick und Barrow
Sollten die neusten Gerüchte des italienischen Transfer-Experten Alfredo Pedullá jedoch stimmen, müsste in Anbetracht der Kadergröße die ein oder andere unangenehme Entscheidung getroffen werden - davon wiederum könnte Götze betroffen sein. Wie es heißt, hat der BVB noch immer Patrik Schick und Musa Barrow im Blick.
Demnach könne sich die AS Rom vorstellen, Schick, der in der abgelaufenen Saison fünf Tore erzielte, ziehen zu lassen, wolle allerdings die Entwicklungen bei Ivan Perisic abwarten. Der Kroate wird mit einem Wechsel zum FC Bayern München in Verbindung gebracht, die Nerazzurri wiederum hätten bei einem Transfer die nötigen finanziellen Mittel, um in den Poker um Schick einzusteigen.
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Derweil sollen die Verantwortlichen von Atalanta Bergamo eigentlich anstreben, Barrow innerhalb der Serie A zu verleihen. Der Champions-League-Neuling sei jedoch auch dazu bereit, sich Offerten aus dem Ausland anzuhören. Barrow wechselte erst vor zwei Jahren aus Gambia zu Atalanta und erzielte in 44 Pflichtspielen für die erste Mannschaft acht Tore. Dem Sportbuzzer zufolge soll der BVB den 20-Jährigen bereits vor einem Jahr im Blick gehabt haben.
Benötigt der BVB überhaupt einen weiteren Stürmer?
Ob die Dortmunder für den Angriff nachlegen werden, ist allerdings offen. Gegenüber den Ruhr Nachrichten erinnerte Favre, dass ihm genügend Optionen zur Verfügung stehen und listete neben Paco Alcácer und Mario Götze auch Thorgan Hazard und Jacob Bruun Larsen auf. Auf Youngster Bruun Larsen hält der Schweizer große Stücke, allerdings appellierte er daran, dessen Entwicklung geduldig abzuwarten: "Er ist erst 20, das wird mir zu schnell vergessen. Wir müssen lange, lange an die Weiterentwicklung dieser Spieler glauben und ihnen die Zeit dafür geben. [...] Vor 23, 24 Jahren kann man keine endgültige Aussage treffen, wie gut ein Fußballer noch werden kann."
Ein Transfer würde nur Sinn machen, wenn ein Offensivspieler den Klub verlassen würde. Bis zum Deadline Day in rund drei Wochen ist dementsprechend noch genug Zeit, wie auch Favre weiß: "Es kann auf allen Positionen und in alle Richtungen noch so viel passieren", so der 61-Jährige, der mit der jetzigen Kadergröße erheblich zufriedener sein dürfte als noch vor ein paar Wochen.