VfB News: Lob für Awoudja - Mislintat sucht nach Kaminski-Ersatz
Von Florian Bajus
Unter dem Strich feierte der VfB Stuttgart am Freitagabend einen gelungenen Zweitliga-Auftakt, wenn auch mit Abstrichen. Die Schwaben siegten im Absteiger-Duell gegen Hannover 96 mit 2:1, bezahlten diesen aber mit einem Kreuzbandriss von Innenverteidiger Marcin Kaminski und einer Gelb-Rot-Sperre für den daraufhin eingewechselten Maxime Awoudja. Der Neuzugang aus der Reserve des FC Bayern München erhielt nach schwierigen Anfangsminuten ein Sonderlob von Trainer Tim Walter, der gleichzeitig auf Nachschub in der Abwehrzentrale hofft.
In der 35. Minute kam Awoudja für den verletzten Kaminski aufs Feld, schlechter hätte sein Profi-Debüt aber kaum beginnen können: Wenige Minuten nach seiner Einwechslung erzielte er bei einem missglückten Versuch, den Ball im eigenen Strafraum zu klären, mit dem ersten Ballkontakt ein Eigentor. Die 96er, die bereits mit 0:2 in Rückstand lagen, waren wieder im Spiel, konnten aber keinen Punkt aus dem Schwabenland entführen - was auch an Awoudja lag, der sich von Minute zu Minute steigerte.
"Er hat in der zweiten Halbzeit ein bombastisches Spiel gemacht. So zurückzukommen nach so einem Bock ist nicht so einfach in den jungen Jahren, die Mannschaft hat ihn total aufgefangen und es hat wirklich Spaß gemacht, ihm zuzugucken", lobte Walter den 21-Jährigen, dessen Debüt ein jähes Ende fand. In der 85. Minute stellte ihn Schiedsrichter Felix Brych aufgrund eines vermeintlichen Foulspiels mit Gelb-Rot vom Platz, obwohl eine Berührung mit Gegenspieler Miiko Albornoz kaum vorlag.
"Ich glaube, der Brych weiß schon, dass er da was falsch gemacht hat", so Walter, der im kommenden Auswärtsspiel beim 1. FC Heidenheim gleich auf zwei Innenverteidiger verzichten muss. Speziell der Ausfall von Kaminski, der nach seinem Kreuzbandriss mindestens sechs Monate ausfallen wird, ärgert den 43-Jährigen: "Für ihn und uns ist es ganz, ganz bitter. Er hat meine Philosophie verinnerlicht, war ein wichtiger Punkt darin", wird er bei BILD zitiert.
Mislintat schließt Ersatz nicht aus - Lautet die Lösung Uduokhai?
Der Wunsch, einen Ersatz zu verpflichten, ist dementsprechend vorhanden, auch Sportdirektor Sven Mislintat bestätigte: "Es kann tatsächlich sein, dass wir uns umschauen." Möglicherweise wird er im Zuge dessen einen Blick auf Felix Uduokhai werfen. Bei den Wölfen ist der U21-Nationalspieler außen vor, mit fünf Innenverteidigern ist die Zentrale voll besetzt. Mindestens ein Akteur soll abgegeben werden. Obwohl bis dato Jeffrey Bruma und John Anthony Brooks als Streichkandidaten gelten, will die BILD in Erfahrung gebracht haben, dass Uduokhai verliehen werden soll, um Spielpraxis zu sammeln.
Zuletzt wurde Felix Uduokhai (r.) auch bei Fortuna Düsseldorf gehandelt. Schlägt nun der VfB Stuttgart zu?
Beim VfB, der vermehrt auf junge Spieler setzt - das Durchschnittsalter des Kaders beträgt 24,9 Jahre - würde er auf alle Fälle in das Anforderungsprofil passen. Uduokhai besitzt die Erfahrung von 51 Spielen in der ersten und zweiten Bundesliga, ließ in seiner ersten Saison beim VfL sein Talent mehr als einmal aufblitzen. Eine Leihe wäre eine Win-Win-Situation für beide Seiten, da Uduokhai einerseits die Chance auf wichtige Spielpraxis bekommen würde und der VfB Stuttgart einen talentierten Innenverteidiger, der sein Potenzial bei weitem noch nicht ausgeschöpft hat, erhielte und die entstandene Lücke schließen könnte.