Ladenhüter in Dortmund - muss der BVB unter Wert verkaufen?

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Einkaufen? Das kann der ​BVB in dieser Saison! Verkaufen? Eher weniger. Während der BVB inzwischen bereits über 100 Millionen Euro für neue Spieler ausgegeben hat, sieht es mit den Einnahmen durch Verkäufe weiter mau aus. Dabei stehen in Dortmund durchaus namhafte Spieler auf dem Abstellgleis, für die jedoch niemand bereit ist, Geld auszugeben.

Andre Schürrle, Shinji Kagawa, ​Felix Passlack, Jeremy Toljan und Ömer Toprak heißen die abzugebenden Spieler, für die sich offensichtlich keiner interessiert. Woran das liegt, kann zwar nur vermutet werden, doch es dürfte an den zu hohen Preisvorstellungen des BVB liegen. Fakt ist jedoch, dass der BVB die Ladenhüter gerne verkaufen würde, um Einnahmen zu generieren und die Gehaltsliste zu entlasten.

Schürrle und Kagawa in besseren Zeiten beim BVB

Zur Ursachenforschung. Keiner der fünf Spieler hat in den vergangenen Monaten vollends überzeugen und sich ins Schaufenster stellen können. Doch das muss im heutigen Fußballgeschäft nichts heißen, es reicht manchmal auch der große Name oder ein Batzen an Erfahrung, um sich für einen neuen Verein attraktiv zu machen.

Schürrle, Kagawa und Toprak haben sowohl große Namen als auch einen Haufen Spiele auf dem Buckel. Doch Interessenten gibt es anscheinend noch keine. Hier dürfte es daran liegen, dass der BVB noch immer zu viel für ihre Ladenhüter verlangt. Zwar ist Dortmund nicht zwingend auf das Geld angewiesen, doch man würde gern noch das Beste aus den Verkäufen rausholen. 

Doch Aki Watzke, Michael Zorc und Co bleiben wohl nur zwei Möglichkeiten: Entweder sie senken den Verkaufspreis, um die Spieler abhaken zu können oder sie bleiben stur und gehen mit einem zu teuren und großen Kader in die neue Saison.

Eine andere, aber doch auch ähnliche Situation liegt bei Toljan und Passlack vor. Beide sind keine schwarz-gelben Großverdiener, beide sind jung und beide wollen endgültig im Profigeschäft durchstarten, wodurch sie sich von dem vorherigen Trio unterscheiden. Doch gerade Passlack gilt als ewiges Talent und konnte sich weder in Dortmund, Hoffenheim noch zuletzt bei Norwich City so wirklich durchsetzen. Der BVB wird wohl unterklassig nach einer Anstellung für Passlack suchen müssen.

Jermey Toljan kann womöglich der "Lucky Loser" sein oder auch "the best of the rest". Der 24-Jährige erlebte zwar auch eine durchwachsene halbjährige Leihe bei Celtic Glasgow, doch der Spieler kann ein wenig Erfahrung vorweisen und durfte schon zeigen, was er spielerisch draufhat. Möglicherweise ist er der erste Spieler, der wechselt, wenn der BVB die Preise senkt.

Jeremy Toljan könnte noch der attraktivste Spieler für andere Vereine sein

Doch allgemein zeigt das Verkaufsdilemma die aktuellen Tendenzen der Transferwelt. Die Vereine suchen zwar auch nach erfahrenen Verstärkungen, jedoch geht das eigentliche Rennen um die Talente des Weltfußballs. Jeder sucht nach dem nächsten Sancho, Havertz und Mbappe und durchforstet die Welt nach dem nächsten Fußballstar. Viele Spieler im Spätsommer und Herbst ihrer Karriere bleiben dabei auf der Strecke.

Jetzt folgt allerdings das große 'Aber': Der Transfersommer ist noch lang, also braucht Ende Juni noch niemand den Teufel an die Wand zu malen. Es ist davon auszugehen, dass das Quintett den Verein noch verlassen wird, denn dass die Spieler im Grunde ihre Qualität haben, ist bekannt. Schürrle (Weltmeister), Kagawa (Meister und Pokalsieger) und Toprak (227 Bundesligaspieler) können kicken! Wenn der BVB sich also erbarmt und mit den Preisen etwas entgegenkommt, wird man die Profis wohl loswerden und dennoch den eigenen Geldbeutel lachen hören.