Möchte mit Menschen zusammenarbeiten, mit denen ich mich verstehe - Dankt Veh 2020 in Köln ab?
Von Florian Bajus
Im Dezember 2017 heuerte Armin Veh als Nachfolger des entlassenen Jörg Schmadtke auf dem Geschäftsführer-Posten des 1. FC Köln an. Unter seiner Leitung konnte der Abstieg aus der Bundesliga nicht verhindert werden, doch mit Hilfe eines schlagkräftigen Kaders feierte der FC vor knapp zwei Monaten den direkten Wiederaufstieg. Rosig ist die Atmosphäre in Köln trotz alledem nicht, weshalb die Sport Bild nun über eine mögliche Trennung im Sommer 2020 berichtet.
Dann endet das Arbeitspapier, das Veh bei seinem Amtsantritt unterschrieb. Der 58-Jährige wechselte in der Vergangenheit von der Trainerbank in die sportliche Leitung, hatte 2014 beim VfB Stuttgart gar eine Doppelfunktion inne. Seit er am Rhein tätig ist, hat sich einiges verändert. Der Kader musste aufgrund des sportlichen Abstiegs umstrukturiert werden, mit Achim Beierlorzer heuert nun der vierte Trainer nach Stefan Ruthenbeck, Markus Anfang und Interimstrainer André Pawlak an.
Der direkte Wiederaufstieg gelang, verlief allerdings nicht reibungslos. Vor der Entlassung von Anfang nahm bereits Präsident Werner Spinner im März seinen Hut - wohl aufgrund eines verlorenen Machtkampfes mit Veh. Mittlerweile sind die Planungen für die Bundesliga-Saison 2019/20 in vollem Gange, die Kassen sind nach den bisherigen Transfers knapp gefüllt. Doch das ist offenbar nicht das größte Problem des Sportchefs.
Armin Veh wird sich in den kommenden Monaten genaustens mit seiner Zukunft befassen.
Wie Sport Bild berichtet, sollen ihm die Strukturen innerhalb des Klubs missfallen. So gebe es neben der Geschäftsführung, die er gemeinsam mit Alexander Wehrle bildet, den Vorstand, einen Beirat, den Aufsichtsrat und den Mitgliederrat. Summa summarum mache dies "mehr als 30 Personen", die stets involviert sein und ein Wörtchen mitreden wollen. Meinungsverschiedenheiten sind in solch einem Gebilde kaum zu vermeiden.
Veh wirke dabei "wie ein Streithansel", besonders Stefan Müller-Römer sei ihm ein Dorn im Auge. Den Interims-Vorstand bezeichnete er vor einigen Monaten als "Vollamateur", doch ausgerechnet Müller-Römer soll die Kandidaten für die Vorstandswahlen am achten September ausgewählt haben. Dann entscheidet sich auch die Zukunft von Armin Veh.
"Meine Entscheidung fällt im Herbst", wird er vom Blatt zitiert. Sein Credo: "Ich möchte mit Menschen zusammenarbeiten, mit denen ich mich verstehe." Solange dies aus seiner Sicht nicht gegeben ist, scheint eine Vertragsverlängerung über 2020 hinaus unwahrscheinlich.