FC Bayern: Kovac verhinderte Boateng-Wechsel nach Paris - Eklat im Oktober

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Weltmeister ​Jerome Boateng stand bereits im vergangenen Sommer kurz vor einem Abschied vom FC Bayern München. Der Wechsel zu Paris Saint-Germain scheiterte jedoch auf der Zielgeraden. Medienberichten zufolge legte Cheftrainer Niko Kovac sein Veto ein. Einige Wochen später soll es zwischen dem Innenverteidiger und den Verantwortlichen ordentlich gekracht haben.

Boateng verfolgte offenbar schon früh den Plan, den deutschen Rekordmeister zu verlassen. Wie die Sport Bild berichtet, hat es kurz vor dem Abflug der deutschen Nationalmannschaft zur WM in Russland ein geheimes Treffen in Köln (8. Juni) gegeben. Neben Boateng-Berater Christian Nerlinger und Vertretern der Agentur Sportstotal war angeblich auch PSG-Coach Thomas Tuchel mit von der Partie. Die Anwesenden verständigten sich auf einen Wechsel. Der Sportzeitschrift zufolge hatte Boateng die Verantwortlichen des FC Bayern bereits vor dem Treffen über seine Wechselabsichten in Kenntnis gesetzt.

Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge ließ verlauten, dass sich die Verhandlungen mit Paris Saint-Germain lange hingezogen haben. Am 28. August hatten sich beide Klubs auf eine Ablöse geeinigt. Kovac verhinderte jedoch im letzten Moment den Transfer. Im Falle eines Boateng-Abgangs wollte der Cheftrainer einen adäquaten Ersatz. Da Stuttgarts Benjamin Pavard nicht die Freigabe erhielt, platzte der Wechsel nach Paris.

Fand sich in der Rückrunde meist nur auf der Bank wieder: Jerome Boateng (m.)

Boateng machte keinen Hehl daraus, dass er darüber sehr enttäuscht gewesen war. In den folgenden Wochen war dem Weltmeister anzumerken, dass seine Motivation darunter spürbar gelitten hatte. Nach dem Champions-League-Gruppenspiel gegen AEK Athen (23. Oktober), bei dem sich der Innenverteidiger lustlos warm gemacht hatte und nicht zum Einsatz gekommen war, zitierte Kovac den 30-Jährigen zu sich. Dabei soll der Übungsleiter seinem Schützling klargemacht haben, dass er solch eine Einstellung nicht dulde. 

Sportdirektor Hasan Salihamidzic war bei diesem Gespräch ebenfalls anwesend. Als sich der 42-Jährige einschaltete, soll Boateng ihm ordentlich die Meinung gegeigt haben: "Du hast mir gar nichts zu sagen, du wolltest mich im Sommer loswerden." Boatengs Verhältnis zu den Verantwortlichen war in der Folge sehr angespannt. Im Februar soll es dann endgültig zum Bruch gekommen sein. 

Abschied wohl nur noch Formsache

Im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen seinen Ex-Verein ​Hertha BSC wollte Boateng unbedingt von Beginn an spielen. In seiner Heimatstadt fand sich der Ex-Nationalspieler allerdings erneut nur auf der Ersatzbank wieder, worüber der 30-Jährige sichtlich verärgert war. Da sich der gebürtige Berliner beim Anziehen seiner Fußballschuhe offenbar aufreizend viel Zeit gelassen hatte, verzichtete Kovac auf eine Einwechslung. 

Dass Boateng mit dem Kapitel FC Bayern offenbar bereits abgeschlossen hat, wurde auch beim DFB-Pokal-Triumph deutlich. Als die Mannschaft mit dem Pott in der Kurve feierte, weilte der Weltmeister bereits in der Kabine. Die ​Wechselempfehlung von Präsident Uli Hoeneß am Rande der Doublefeier machte deutlich, dass die Tage von Boateng in München voraussichtlich gezählt sind. Laut Sport-Bild-Informationen ist der deutsche Rekordmeister ​ab einer Ablöse in Höhe von 15 Millionen Euro gesprächsbereit.