Details zur Jovic-Ablöse: Darum pokerte Real Madrid so lange
Von Simon Zimmermann
Luka Jovic wechselt zu Real Madrid - das ist seit Dienstagnachmittag offiziell bekannt. Der "Newcomer der Saison" von Eintracht Frankfurt spielt künftig im königlichen Star-Ensemble. Nun wurden erste Details des Transfers öffentlich, um den es durchaus noch Verwirrung gab.
Demnach zahlt Real 60 Millionen Euro Ablöse, fünf Millionen Euro könnten als Bonuszahlungen noch dazu kommen, je nachdem wie die Blancos in Liga und Champions League abschneiden. 30 Prozent, also rund 18 Millionen Euro, wandern auf das Konto von Benfica Lissabon - wegen einer entsprechenden Klausel im Kaufvertrag der Eintracht.
Rätselraten gab es zunächst um die Laufzeit des Vertrages: Während die Eintracht von einem Fünfjahresvertrag ausging, schrieb Real von einem Kontrakt bis 2025. Offenbar hatte man in Frankfurt einfach nicht die nötigen Informationen erhalten, bei Real sind solche Laufzeiten nichts ungewöhnliches. Nuri Sahin etwa, hatte zu seiner Zeit ebenfalls einen Sechsjahresvertrag unterschrieben.
Ob fünf oder sechs Jahre, Jovic soll die Zukunft im Bernabeu mitgestallten. SGE-Sportvorstand Fredi Bobic zeigte sich deshalb auch stolz: "Er hat die besten Voraussetzungen für eine großartige Karriere. Und wir sind stolz, dass wir ihn auf diesem Weg begleitend unterstützen konnten."
Mit Jovic selbst war sich Real offenbar schon seit Längerem einig. Einzig der Ablösepoker mit der Eintracht gestaltete sich zäh. Das lag laut der Bild vor allem auch an den weiteren Transferplänen in der spanischen Hauptstadt. Denn Jovic sollen weitere Stars folgen. Vor allem Eden Hazard, der einen dreistelligen Millionenbetrag kosten soll. Mehr als die 60 Millionen Euro plus Bonus konnte man deshalb nicht berappen, ansonsten droht Ärger mit den Financial-Fair-Play-Statuten. Neben Hazard soll auch Ferland Mendy kommen.
Der Linksverteidiger von Olympique Lyon weilte bereits zum Medizincheck, war aus spanischen und französischen Medienberichten zu entnehmen. Lyon dementierte jedoch umgehend. Dennoch scheint der Transfer wahrscheinlich zu sein.
Jovic verdient königlich
Und da wäre auch noch das fürstliche Gehalt, dass Jovic künftig einstreicht. Zehn Millionen Euro im Jahr soll er verdienen. Bis 2025 macht das satte 60 Millionen Euro. Die Blancos mussten schlicht und einfach die Ablöse so weit wie möglich drücken, um den Transfer realisieren zu können. Auf Frankfurter Seite wollte man sich aber auf keinen Deal unter der 60-Millionen-Grenze einlassen. Am Ende sprang ein Transfer heraus, der für alle Seiten machbar war - Real geht dabei ein gewisses Risiko ein, für Eintracht Frankfurt wird der Jovic-Abgang finanziell versüßt. Der Mega-Gewinn mit dem Stürmer soll nun in die Mannschaft investiert werden.
Mit Kevin Trapp, Martin Hinteregger und Sebastian Rode gibt es ja bereits drei Baustellen im aktuellen Kader...