Borussia Mönchengladbach: Eine Frage des Systems

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​In der kommenden Saison sitzt auf der  Trainerbank ein neues Gesicht der Bundesliga. Marco Rose, bislang Trainer von RB Salzburg, übernimmt das Amt vom bisherigen Borussia-Coach Dieter Hecking. Zweifellos angelte sich die Borussia ein Trainer mit großer Perspektive, der sich im deutschen Fußball behaupten will. Doch mit dem neuen Trainer kommt auch ein neues Spielsystem an den Niederrhein. Mit welchen Folgen?

Dieter Hecking stellte die Gladbacher Mannschaft in dieser Saison häufig im 4-3-3 System auf. Neben einem zentralen Mittelstürmer oder einer hängenden Spitze wirbelten also zwei nominelle Flügelstürmer herum. Neu-Trainer Rose setzt dagegen auf ein 4-3-1-2 oder 4-1-2-1-2 System. Er bildet somit eine Raute im Mittelfeld und vertraut auf zwei Spitzen im Sturm. Rose fordert dabei von seinen Stürmern konsequente Arbeit im Pressing und auch in der Verteidigung und benötigt zudem keine klassischen Außenstürmer wie Hecking. Diese Änderungen in der Formation könnten Folgen haben. 

Alassane Plea

Der ​französische Stürmer war einer der Highlights der Fohlen, insbesondere in der Hinrunde schoss Plea Tore am Fließband. In der Rückrunde haperte es wiederum bei ihm. Dies kann an der veränderten Formation liegen, denn nach der Winterpause verdrängte Kapitän Lars Stindl als "Falsche-Neun" Mittelstürmer Plea auf die linke Seite. Die regelmäßigen Tore fielen aus, zudem musste der Franzose das nach-hinten-Arbeiten unter Hecking erlernen. Die neue Rolle im Team musste Plea erst einmal annehmen. Trainer Rose kommt nun mit einem völlig neuen System für die Mannschaft nach Gladbach und wie die Rheinische Post schreibt, könnte dieses System den Stellenwert von Plea weiter schwächen. Denn ob Plea der Richtige für eine Doppelspitze ist, der gleichzeitig auch enorme Laufwege nach hinten aufnehmen soll, muss sich zeigen. Zeigt der Franzose in der Vorbereitung dem neuen Trainer, dass er diese Rolle in der Aufstellung nicht auf Topniveau ausführen kann, soll gar ein Abgang möglich sein (bei einem entsprechenden Angebot).

Leandro Trossard

​Der Belgier von KRC Genk ist seit einiger Zeit Topkandidat auf die Nachfolge des nach Dortmund abgewanderten Thorgan Hazard. Der 24-Jährige war beim belgischen Meister als Außenstürmer gesetzt und weist mit 33 Scorerpunkten in 47 Pflichtspielen starke Werte auf. Der Offensivspieler ist dabei auch flexibel einsetzbar, fühlt sich jedoch auf den Außen am wohlsten. Dies könnte ​laut der Rheinischen Post den Kauf des Belgiers ins Wanken bringen. Denn unter Rose wird kein klassischer Außenstürmer gebraucht und selbst wenn, hat man mit Hermann, Traore und Co bereits gute Alternativen im eigenen Kader. Gladbachs Wunschspieler könnte sich somit als ungeeignet erweisen.

Neu-Trainer Rose steht in Gladbach also viel Arbeit bevor. Der Coach muss die Fohlen erst an sein System gewöhnen und die Mannschaft dementsprechend umbauen. Es kann gut möglich sein, dass einige Spieler bei dieser Umgewöhnung auf der Strecke bleiben. Daher ist davon auszugehen, dass Gladbachs Transferaktivitäten dann richtig losgehen, wenn eine Veränderung im Mannschaftssystem zu beobachten ist. Nichtsdestotrotz bleibt Trossard ein wahrscheinlicher Neuzugang der Gladbacher und auch Alassane Plea machte zuletzt wieder deutlich, wie wohl er sich bei den Borussen fühle.