Teures Missverständnis: So hoch ist die Abfindung für Markus Anfang

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Die Entlassung von Trainer Markus Anfang ließ sich der ​1. FC Köln - wieder einmal - teuer zu stehen kommen. Wie Geissblog.Koeln berichtet, erhalten der 44-Jährige und seine beiden Co-Trainer Tom Cichon und Florian Junge insgesamt eine Summe im siebenstelligen Bereich.

​Nach nur zehn Monaten war für das Dreigestirn, das erst im Sommer von Holstein Kiel zu den frisch abgestiegenen Domstädtern wechselte, wieder Schluss. In 33 Spielen unter der Leitung von Cheftrainer Anfang fehlte der Mannschaft die nötige Balance und Konstanz, geriet immer wieder in Schwächephasen und brachte so das Ziel, den direkten Wiederaufstieg, ein ums andere Mal in Gefahr.

​Für Geschäftsführer Armin Veh war das Aus des gebürtigen Kölners alternativlos, Stimmen wie die ​von Marco Höger lassen erahnen, wie die Mannschaft auf diese Entscheidung reagierte. Aus finanziellen Gesichtspunkten aber ist diese Entlassung ein Risiko in puncto Kaderplanung, falls der Aufstieg gelingen sollte.

Wie berichtet wird, sei Anfang bei seiner Vertragsunterzeichnung ein Jahresgehalt von etwa einer Million Euro zugesagt worden. Seine Assistenten Cichon und Junge erhielten offenbar ein Salär "im unteren sechsstelligen Bereich", weshalb sich die Abfindung für das Trio auf etwa 1,5 Millionen Euro belaufen soll. Zuzüglich der damaligen Ablösesumme für Anfang, die bei knapp unter einer Million Euro gelegen haben soll, wiegt dieses Missverständnis noch ein wenig schwerer.

Ähnlich wie der Hamburger SV, der derzeit ebenfalls um die Rückkehr in die Bundesliga kämpft, zahlte auch der 1. FC Köln in der Vergangenheit immer wieder teure Abfindungen. So habe Ex-Geschäftsführer Jörg Schmadtke 3,3 Millionen Euro erhalten, an Peter Stöger und sein Trainerteam sei ebenfalls eine Summe im Millionenbereich geflossen. 

Da zusätzlich bei Spielern wie Timo Horn oder Jonas Hector, die dem Verein trotz des Abstiegs erhalten blieben, Aufstiegsprämien fällig sein sollen, die die Gehaltsunterschiede zwischen der ersten und der zweiten Bundesliga ausgleichen würden, bliebe nur wenig Spielraum auf dem Transfermarkt. Wie schlagkräftig die Kölner Truppe im Fall des Aufstiegs sein wird, scheint daher fraglich - zumal Trainer-Kandidaten wie ​Dieter Hecking keineswegs für wenig Geld arbeiten.