Matthias Sammer kanzelt Schalke ab: "Das ist wie Kinderfußball"
Matthias Sammer scheute schon in seiner aktiven Karriere nicht vor einer klaren Kante zurück. Auch in seiner Funktion als TV-Experte nimmt der ehemalige Weltklassespieler kein Blatt vor den Mund. Neuestes Opfer seiner knallharten Analysen wurden am gestrigen Freitagabend die Spieler des FC Schalke 04.
Dabei redete sich der 51-Jährige bereits im Vorfeld der Partie der Königsblauen beim 1. FC Nürnberg in Rage. Sammer zeigte sich äußerst enttäuscht von den Leistungen der Knappen in den vergangen Wochen und erklärte im TV-Studio von Eurosport, dass die Darbietungen der Stevens-Elf zuletzt mit Fußball "relativ wenig zu tun" hatten.
Insbesondere bei der 1:2-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt hatten die Schalker seiner Meinung nach ein erschreckendes Bild abgegeben. So habe man vor allem vor dem 1:0-Führungstreffer der Hessen durch Ante Rebic viel zu passiv agiert. Da bei dem amtierenden Vizemeister "kein Aufbauspiel und kaum Positionsspiel" zu erkennen seien, verglich er die jüngsten Auftritte gar mit "Kinderfußball".
Dabei übte Sammer auch Kritik an dem Matchplan der Schalker, der offenbar nur auf Zerstörung aus sei. Diese Herangehensweise sei schlichtweg nicht erfolgsversprechend, da man sich nicht nur auf lange Bälle und zweite Bälle verlassen könne.
Huub Stevens konnte bei den Schalkern noch keine Spielkultur entwickeln
Auch nach der Partie in Nürnberg, bei dem die Gäste mit einem 1:1 noch glimpflich davon gekommen waren, blieb Sammer wenig überraschend bei seiner Meinung. Dabei gestand er den Schalke-Profis zumindest ein, dass sie sich nicht kampflos geschlagen gaben. "Sie fighten und kämpfen zumindest. Das werfe ich ihnen nicht vor", so der Berater des Erzrivalen Borussia Dortmund.
Unterm Strich konnte der Ex-Nationalspielern den Knappen jedoch nur ein schlechtes Zeugnis ausstellen und sah erneut erhebliche Mängel in der spielerischen Qualität. Dies könne nach Ansicht des Fußballfachmanns zwei Gründe haben: "Entweder es wird nicht eingefordert oder sie können es nicht besser." Interimstrainer Huub Stevens dürfte die erste Vermutung mit Sicherheit nicht sonderlich gut schmecken, wirft sie doch kein allzu gutes Licht auf seine Spielvorbereitungen.