FC Bayern: Heiße Gerüchte um Ziyech und Pochettino
Von Florian Bajus
Der FC Bayern ist aufgrund der erfolgreichen Resultate in der Champions League in den vergangenen Jahren wieder zu einem absoluten Big Player im europäischen Fußball geworden. Die Münchner verfügen über einen schlagkräftigen Kader, eine sehr gute finanzielle Situation und genießen noch immer über ein hohes Ansehen.
Doch große Namen locken oft wilde Gerüchte an, besonders in spanischen Medien wird immer wieder wie wild über mögliche Transfers im Sommer spekuliert. Miguel Rico, der unter anderem für Mundo Deportivo tätig ist, berichtete jüngst über das Interesse der Münchner an Luka Jovic, Hakim Ziyech und Mauricio Pochettino - doch was ist dran an den Gerüchten?
1. 56 Millionen Euro für Luka Jovic?
Die Spekulationen um eine Verpflichtung von Luka Jovic kommen nicht von ungefähr: Der Serbe spielt aktuell eine herausragende Saison, trifft wie am Fließband und steht nach 38 Pflichtspielen in bei 24 Toren. Hinzu kommt die Wertschätzung von Niko Kovac, der den Verantwortlichen bei Eintracht Frankfurt vor seinem Wechsel zum FC Bayern dazu riet, die geltende Kaufoption über sechs Millionen Euro in diesem Sommer zu ziehen. "Sollte er diese Entwicklung beibehalten, wird er ein richtig, richtig Guter", schwärmte der 47-Jährige im April vergangenen Jahres laut kicker.
Doch Jovic wird aktuell ohnehin mit nahezu jedem europäischen Spitzenklub in Verbindung gebracht, soll so beispielsweise mittelfristig Luis Suarez beim FC Barcelona ersetzen. Er selbst wolle jedoch auch in der kommenden Saison für die Frankfurter Eintracht auflaufen - erst recht, wenn die Qualifikation für die Champions League gelingt: "Die Verantwortlichen im Verein werden das entscheiden. Was mich betrifft, würde ich gern bei Eintracht bleiben. Ich würde nächste Saison gern hier spielen. Wenn wir die Champions League erreichen, werden sie mich hier nicht los", sagte er im Dezember gegenüber Bild.
Klar ist: Bei der Suche nach Verstärkungen in der Offensive werden die Münchner Bayern einen Spieler wie Luka Jovic nicht übersehen können. Doch im Sturmzentrum wird Robert Lewandowski weiterhin gesetzt sein, ein Stammplatz wäre daher keineswegs gesichert - es sei denn, Kovac würde ihn hinter dem Polen als hängende Spitze einsetzen.
2. 35 Millionen Euro für Hakim Ziyech?
Mindestens einen Flügelspieler wollen die Münchner im Sommer verpflichten, weshalb zahlreiche Spieler mit einem Wechsel an die Isar in Verbindung gebracht werden. Einer von ihnen ist Hakim Ziyech, der - wie viele andere - mit seinen Leistungen bei Ajax Amsterdam in dieser Saison heraussticht.
In 39 Pflichtspielen sammelte der Marokkaner 36 Torbeteiligungen (19 Treffer, 17 Vorlagen), sein Marktwert steigerte sich seit seiner Ankunft in Amsterdam vor drei Jahren von 13 auf 36 Millionen Euro (transfermarkt.de). Bei Ajax steht Ziyech noch bis 2021 unter Vertrag, wurde auch mit Borussia Dortmund in Verbindung gebracht - doch spanische Medien sehen vor allem den FC Bayern im Rennen.
Alles in allem ist Ziyech neben Callum Hudson-Odoi, Nicolas Pépé und einigen anderen nur einer von vielen Namen, die aktuell in der Gerüchteküche genannt werden. Konkrete Informationen sind jedoch noch nicht bekannt.
3. Mauricio Pochettino als neuer Cheftrainer?
Niko Kovac erlebt eine schwierige erste Saison in München. Mit einem gealterten, kaum verstärkten Kader musste er nur wenige Monate nach Amtsantritt seine erste Krise überwinden, die er jedoch mit Bravour meisterte. Mittlerweile sind die Münchner trotz eines zwischenzeitlichen Rückstandes von neun Punkten auf Borussia Dortmund Tabellenführer, befinden sich wieder mitten im Titelrennen und haben noch alle Chancen auf den DFB-Pokal.
Der jüngste Knackpunkt war das Ausscheiden im Achtelfinale der Champions League gegen den FC Liverpool. An sich ist dieses Ergebnis gegen den Vorjahresfinalisten, der unter Jürgen Klopp wieder zur europäischen Spitze aufgeschlossen ist, zu verkraften - doch die defensive Spielweise, die die Mannschaft im Rückspiel vor heimischen Publikum an den Tag legte, und die mutlosen Akzente in der Offensive ließen die Zweifel an Kovac erneut groß werden.
Auch in der Führungsetage scheint man sich uneinig über die Besetzung des Trainerposten. Uli Hoeneß stärkt dem 47-Jährigen immer wieder den Rücken, bekräftigt, dass ein Jahr ohne Titel nach der Dominanz in der Vergangenheit kein Grund zur Trauer seien. Karl-Heinz Rummenigge hält jedoch dagegen, betonte zuletzt, es gebe für niemanden eine Job-Garantie - er gilt ohnehin nicht als großer Befürworter von Kovac.
Die Gerüchte um einen Wechsel von Mauricio Pochettino an die Säbener Straße tauchten bereits vor einem Jahr auf, als die Münchner noch einen Nachfolger für Jupp Heynckes - der zunächst die favorisierte Wahl war, jedoch ein Engagement über den Sommer hinaus ablehnte -, suchen mussten.
"Ich weiß, dass die Bayern Mauricio Pochettino kontaktiert haben und er eine Option war - und möglicherweise noch ist", schrieb Sky-Experte Didi Hamann im März vergangenen Jahres in seiner Kolumne. Laut Sport Bild empfahl Sportdirektor Hasan Salihamidzic den Vereinsbossen den aktuellen Trainer von Tottenham Hotspur.
Der Argentinier hob die Spurs in den vergangenen Jahren auf ein neues Level, steht noch bis 2023 bei den Nord-Londonern unter Vertrag und will die Weiterentwicklung der Mannschaft vorantreiben: "Um auf einem Level mit den großen Klubs zu sein, musst du auch so denken. Wenn du dich mit Barcelona, Bayern München, Juventus oder Real Madrid vergleichen willst, kannst du nicht sagen, wir sind Tottenham mit 36.000 [Sitzplätzen im alten Stadion, d. Red.]", sagte er gegenüber Daily Mail.
Sollte Niko Kovac beide Titel verspielen, könnte der Stuhl noch einmal zu wackeln beginnen. Doch Mauricio Pochettino, der mit vielen Klubs in Verbindung gebracht wurde, wäre aufgrund seiner langen Vertragslaufzeit und der Hartnäckigkeit der Vereinsbosse um Daniel Levy wohl kaum aus seinem Vertrag loszueisen - und ob er selbst den Klub nach fünf Jahren verlassen will, gilt derzeit als fraglich.