Hecking über Hazard-Auswechslung: "Das ist nichts für die Öffentlichkeit"

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Das ​Derby gegen Fortuna Düsseldorf offenbarte sich für ​Borussia Mönchengladbach als eine weitere Enttäuschung im Kampf um die Champions-League-Plätze. Gegen die Mannschaft von Friedhelm Funkel erlebten die 'Fohlen' einen Horror-Start, kassierten die dritte Niederlage aus den letzten fünf Spielen und drohen, bei einem Sieg der Frankfurter Eintracht über den VfB Stuttgart gar auf Platz fünf abzurutschen. Für Aufsehen sorgte die Auswechslung von Thorgan Hazard in der 41. Minute, wobei Dieter Hecking die Gründe dafür hinter verschlossenen Türen besprechen will.

Nach der Länderspielpause wollte die Borussia wieder erfolgreicheren Fußball spielen, doch beim 1:3 in Düsseldorf war das genaue Gegenteil der Fall. Die Fortuna, die wie entfesselt aufspielte, lag bereits nach 16 Minuten mit 3:0 in Führung, erst in der 83. Minute sorgte der eingewechselte Denis Zakaria für Ergebniskosmetik.

"Die Art und Weise der Gegentore, war genau das, wovor wir die Mannschaft im Vorfeld gewarnt haben", monierte Hecking, der mit der Leistung seiner Mannschaft alles andere als zufrieden war, auf der vereinseigenen Website. Was dem Trainer besonders sauer aufstieß: Immer wieder mündete ein Ballverlust in der gegnerischen Hälfte in einem Konter der Hausherren, die ihre Umschaltsituationen nahezu perfekt ausnutzen.

    Sah wieder einmal einen schwachen Auftritt seiner Spieler: Dieter Hecking

"Das", so Hecking, "ist schwer zu akzeptieren. Wir haben bei allen drei Gegentoren dem Gegner den Ball praktisch aufgelegt und waren in der gesamten ersten Halbzeit nicht eng genug am Mann, waren nicht aggressiv genug in den Zweikämpfen und extrem nachlässig im Defensivverhalten. Da braucht man sich nicht wundern, dass der Gegner das ausnutzt."

Hecking sauer auf Hazard: "Auswechslung war dringend erforderlich"

Aus seiner Unzufriedenheit machte der 54-Jährige auch während des Spiels keinen Hehl. Bereits nach 41 Minuten wurde Patrick Herrmann für Thorgan Hazard ausgewechselt, zur zweiten Halbzeit kam Denis Zakaria für Florian Neuhaus in die Partie. "Nach so einer ersten Halbzeit hätte es jeden treffen können", wird Hecking in der Rheinischen Post zitiert, jedoch traf er die Entscheidung, ausgerechnet Hazard noch vor der Halbzeitpause aus dem Spiel zu nehmen, nicht ohne Hintergedanken: "Bei Thorgan hat mich eine Sache geärgert, die ich aber intern mit ihm besprechen werde. Das ist nichts für die Öffentlichkeit. Aber deswegen war die Auswechslung für mich dringend erforderlich."

Vermutet wird, dass Hazard nach einem Ballverlust, an dessen Anschluss er stehen blieb anstatt bei der Rückeroberung mitzuhelfen, für einen Wechsel auserkoren wurde. Der Belgier, der in den Länderspielen gegen Russland und Zypern gemeinsam mit seinem Bruder und Superstar Eden vom FC Chelsea in der Startaufstellung stand, zeigte nach der Partie Verständnis: "Natürlich ist man sauer, wenn man vor der Halbzeit ausgewechselt wird. Aber ich war nicht gut im Spiel und wenn ich nicht gut bin, hat der Trainer auch das Recht mich auszuwechseln. Er entscheidet."

  Mit den Gedanken bereits woanders? Thorgan Hazard erlebt derzeit auch ein persönliches Formtief

Derweil wies er Spekulationen, nach denen er sich aufgrund eines möglichen Transfers im Sommer nicht gänzlich auf die Borussia konzentriere, entschieden zurück: "Ich konzentriere mich voll auf die letzten sieben Spiele in dieser Saison und danach entscheide ich mich." Er wolle auf das "Ziel Europa" fokussiert bleiben, "nach wie vor" alles geben und weiterhin an sich arbeiten, denn man könne "nicht immer die gleiche Leistung abrufen."

Dementsprechend sendete er bereits eine erste Kampfansage an Werder Bremen, das am kommenden Wochenende im Borussia-Park gastiert: "Wir müssen es jetzt gegen Bremen besser machen und gewinnen, damit wir unser Europa-Ziel am Ende erreichen."