BVB-Kommentar: So macht die Borussia den FC Bayern stark

facebooktwitterreddit

​Eigentlich galt der 24. Spieltag als die perfekte Ausgangslage für den​ ​BVB, um sich im Titelkampf wieder etwas Luft zu machen. Schließlich ging es für die Favre-Elf am Freitag gegen den abstiegsbedrohten FC Augsburg und der ärgste Konkurrent ​FC Bayern München muss am Samstagabend gegen Borussia Mönchengladbach ran. Nach der ​1:2-Pleite gegen die Fuggerstädter, müssen die Schwarzgelben nun aber weiter zittern.

In der Hinrunde pflügten die Borussen nur so durch die Bundesliga und eilten einer vermeintlich ungefährdeten Meisterschaft entgegen. Dabei verzückte die Favre-Elf mit spektakulärem Offensivfußball und ließ auch in der Defensive selten etwas anbrennen. Der FC Bayern hingegen hatte seine eigenen Probleme und Trainer Niko Kovac schien bereits auf dem Abstellgleis geparkt zu werden. In der Rückrunde präsentieren sich die Borussen nun jedoch längst nicht mehr so abgezockt wie zuvor und konnten nur eines der letzten sieben Pflichtspiele gewinnen.

BVB-Trainer Lucien Favre hat derzeit alle Hände voll zu tun

Wer die Bayern kennt, weiß, dass sie auf eine solche Schwäche ihres ärgsten Konkurrenten nur gewartet haben. Während die Dortmunder, angesichts des durch ihre Punktverluste immer spannender werdenden Titelkampfs, ihre spielerische Leichtigkeit und ihre Selbstverständlichkeit vor dem gegnerischen Gehäuse verloren zu haben scheinen, nährt sich der deutsche Rekordmeister von der Schwäche des Erzrivalen. Dabei spielen die Münchner bei weitem nicht immer überzeugend, verlassen in guter alter Bayern-Manier dennoch zumeist als Sieger den Rasen. 

Dass beim Erfolg im Profisport der Kopf eine große Rolle spielt, dürfte längst kein Geheimnis mehr sein. So hat sich in den letzten Wochen auch das Mindset der Bayern wieder zum Positiven gewandelt. Die Beute BVB rückt immer näher und dem Jäger FCB läuft daher schon das Wasser im Mund zusammen. Auch bei den Gegnern der Münchner sickert, wenn auch unbewusst, langsam wieder der Glaube durch, dass die Bayern am Ende des Tages doch kaum zu Schlagen sind. Zum Vergleich: In der Hinrunde ließen die Münchner nach einer Führung noch einige Punkte liegen, da die Gegner wenig beeindruckt waren und sich bis zum Ende einen Punktgewinn zutrauten.

Bayern-Trainer Niko Kovac und seine Mannschaft wittern wieder ihre Chance

Wenn die Dortmunder nicht aufpassen, könnte ihnen in der Rückrunde ein ähnliches Schicksal blühen. Die Dominanz, die man von einem Tabellenführer erwarten kann, strahlte das Team bereits seit geraumer Zeit nicht mehr aus. Ausgerechnet in dieser brisanten Phase steht am kommenden Dienstag das wichtige Champions-League-Rückspiele gegen die Tottenham Hotspur an. Nach der 0:3-Niederlage im Hinspiel, dürften die Chancen auf ein Weiterkommen, selbst vor heimischem Publikum, ziemlich gering sein. Ein Aus im Achtelfinale dürfte alles andere als ein Mutmacher sein. 

Die Bayern hingegen zogen zuletzt wieder an einem Strang und haben wieder ein realistisches Ziel vor Augen. Gewinnen die Münchner gegen Gladbach, könnte der Titelkampf im direkten Duell mit dem BVB am 28. Spieltag entschieden werden. Die Münchner konnten sich zuletzt zwar mit der Rolle des Jägers anfreunden, konnten in den vergangenen Jahren aber jede Menge Erfahrungen sammeln und hätten wohl alles andere als ein Problem damit, nach einem Sieg gegen die Dortmunder vorneweg zu marschieren. Die kommenden Wochen werden daher zum Charaktertest für beide Mannschaften.