Schalke: 5 Gründe für einen Umschwung in der Rückrunde
Von Florian Bajus
Die laufende Saison steht beim FC Schalke 04 ganz im Zeichen des Abstiegskampfes. Die Mannschaft von Domenico Tedesco erlebte eine Hinserie, die das komplette Gegenteil der vergangenen Spielzeit widerspiegelt und an die vergangenen Jahre erinnerte, in denen wenig auf Schalke rund lief.
Mit gerade einmal 18 Zählern überwintert der Vizemeister des Vorjahres auf dem 13. Tabellenplatz, der Sieg über den VfB Stuttgart verschaffte Tedesco und den Seinen ein wenig Luft.
Trotz allem glaubt Außenverteidiger Bastian Oczipka an die Wende und eine erfolgreiche zweite Jahreshälfte. Der 29-Jährige blickt durchaus optimistisch in die Zukunft, weshalb wir im Folgenden fünf Gründe präsentieren, wegen denen Schalke tatsächlich wieder in die Spur zurückfinden könnte.
1. Verschnaufpause zum Jahresende
In der Winterpause haben die Spieler und Verantwortlichen nach den vergangenen Monaten, die an ihnen gezehrt haben dürften, endlich die Chance, einmal durchzuatmen. Zum neuen Jahr werden die Uhren auf Null gestellt, die Rückrudne kann als eine neue Chance betrachtet werden. Diese wird man nutzen müssen, weshalb es umso wichtiger ist, zwischen den Jahren den Kopf freizubekommen. Sollte dies gelingen, könnte auch der Schalter umgelegt werden.
2. Neues Jahr - neues Glück
Schon wieder erlebte der FC Schalke 04 einen Horrorstart mit fünf Niederlagen zum Auftakt. Die riesige Hypothek lastete die gesamte Vorrunde auf den Spielern, die seither selten zu ihrer Normalform finden konnten und stattdessen immer wieder mit ihren eigenen Leistungen zu kämpfen hatten.
"Wenn du so mit fünf Niederlagen in die Saison startest wie wir, ist das schon sehr bitter. Die Frustration war groß. Man fragt sich, warum das, was letzte Saison noch funktioniert hat, plötzlich nicht mehr funktioniert", weiß Bastian Oczipka. Genau deshalb dient die Rückrunde als neue Chance, um sich durch einen ordentlichen Auftakt eine gute Ausgangslage für die Mission Aufholjagd zu schaffen und vor allem das Selbstvertrauen wiederzuerlangen.
3. Das Lazarett verkleinert sich
Mit Breel Embolo, Guido Burgstaller, Mark Uth und Franco Di Santo fehlte nahezu das gesamte Personal im Sturm, zudem musste Domenico Tedesco kürzlich auf auf Linksverteidiger Hamza Mendyl verzichten.
Außerdem verpassten zwei nicht unwichtige Akteure beinahe die gesamte Hinrunde: Benjamin Stambouli und Bastian Oczipka. Die beiden Abwehrspieler kehrten kurz vor der Winterpause wieder zurück, dürften in der Rückrunde verstärkt zum Einsatz kommen und sind dann wieder gefordert. Doch auch das Sturm-Quartett wird früher oder später wieder mitmischen können, wobei es dann auch überwiegend darum gehen wird, das individuelle Formtief der einzelnen Spieler irgendwie zu beenden - denn allein Sommer-Neuzugang Steven Skrzybski hat in fünf Einsätzen mehr Tore erzielt als Embolo oder Burgstaller, die insgesamt 23 Mal auf dem Platz standen.
4. Frischer Wind durch Neuzugänge?
In der Vergangenheit sicherte sich S04 in der Winter-Transferperiode den ein oder anderen wichtigen Spieler wie Alessandro Schöpf oder Guido Burgstaller. Auch in dieser Saison wird man voraussichtlich wieder im Januar zuschlagen, um die Schwächen in der Offensive auszugleichen.
Die Neuzugänge könnten frischen Wind bringen, den Konkurrenzkampf noch einmal erhöhen und das Angriffsspiel deutlich beleben. Doch nicht nur auf dem Feld bahnt sich neues Personal an, auch auf der Bank: So soll ein erfahrener Assistenztrainer her, der Domenico Tedesco unter die Arme greifen soll. Der 33-Jährige ist sichtbar bemüht, wirkt in der Krise allerdings zeitweise überfordert und benötigt Entlastung, um selbst einmal durchatmen zu können.
5. Der Zusammenhalt ist weiterhin spürbar
Besonders in der erfolgreichen vergangenen Saison zeichneten sich die Schalker dadurch aus, dass die Mannschaft und der Vorstand stets zueinander hielten. Meinungsverschiedenheiten wurden intern gelöst, alle zogen an einem Strang und erlebten ein Jahr, das der Verein in dieser Form lange nicht mehr feiern konnte.
Zwar kriselt es ein wenig in der Führungsteage, doch auf dem Platz bilden die Spieler noch immer eine Einheit. Jeder geht für jeden durchs Feuer, auch in den aktuellen schwierigen Zeiten. Nur so kann Schalke in der Rückrunde weiter nach oben klettern, um die Hypothek aus der Hinrunde wettzumachen.