Rudy bleibt mit der Rotation unzufrieden: "Hoffe, dass ich in Zukunft mehr spiele"
Von Florian Bajus
Weil er beim FC Bayern München meist nur Bankdrücker war, wechselte Sebastian Rudy nach nur einem Jahr in Rot zum FC Schalke 04. Beim Vizemeister sollte er der neue Mann für die Zentrale werden, doch der Plan ging in den ersten Monaten nicht so recht auf. Daher verbrachte Rudy auch unter Domenico Tedesco die Zeit meist überwiegend auf der Bank, einzig in der Champions League darf er regelmäßig spielen. Gegenüber der WAZ sprach der 28-Jährige daher über die Schwierigkeiten auf Schalke, zeigte sich aber zuversichtlich.
Als der FC Schalke die Verpflichtung von Sebastian Rudy bekanntgab, sprach Trainer Domenico Tedesco von einem "spielintelligenten und technisch versierten Spieler", der der Mannschaft eigentlich "direkt weiterhelfen" sollte. Doch der Schein trog in den ersten Wochen.
Während Rudy beim 0:2 gegen Hertha BSC von Ondrej Duda bis zu seiner Auswechslung in der 51. Minute nicht in Ruhe gelassen wurde, zeigten die Einsätze gegen Borussia Mönchengladbach und Ex-Klub Bayern München, dass der Nationalspieler noch Zeit benötigt. Aufgrund des Erfolgsdrucks und der fünf aufeinanderfolgenden Niederlagen zum Start war diese allerdings nicht gegeben, weshalb Tedesco in den letzten sieben Bundesligaspielen nur ein einziges Mal auf Rudy setzte, als er ihn vor knapp zwei Wochen beim 3:1 über Hannover 96 in der Schlussphase einwechselte.
Verzweifelte Miene: Noch ist Sebastian Rudy nicht wirklich auf Schalke angekommen
Regelmäßige Einsätze gibt es dagegen nur in den Pokalwettbewerben, in denen Schalke auf Kurs liegt. "Das ist natürlich nie einfach, wenn man erst später zu einer Mannschaft hinzukommt", weiß Rudy, der ebenfalls betont, dass es "noch schwieriger" sei, wenn nicht nur ein neuer Spieler, sondern gleich die Mannschaft als Ganzes in Schwierigkeiten steckt.
Der teuerste Schalker Transfer in dieser Saison (16 Millionen Euro) lässt zu Wünschen übrig, betont allerdings auch: "Dann auch die ganze Rotation. Klar will jeder spielen, aber um richtig reinzukommen, muss man natürlich mehr spielen." Domenico Tedesco hat noch immer nicht die richtige Mannschaft gefunden, nahm allein in den Spielen gegen Mainz 05, Fortuna Düsseldorf und Werder Bremen zahlreiche Änderungen im Personal und vor allem am System vor und findet noch immer keinen endgültigen Weg aus der Ergebnis-Achterbahn.
Domenico Tedesco probiert regelmäßig neue Dinge aus, die allerdings nicht bei allen gut ankommen
"Ich hoffe, dass ich in Zukunft mehr spielen werde und noch mehr dazu beitragen kann, dass wir im Verein erfolgreich sind", so Rudy, der nun erst einmal die Zeit bei der Nationalmannschaft genießen darf. Trotz der geringen Spielzeit wird er regelmäßig von Joachim Löw eingeladen, der die Qualitäten des WM-Teilnehmers durchaus zu schätzen weiß. "Man hat auch mal schwierige Phasen. Wenn man dann aber den Rückhalt hat, ist es immer schön", freut sich Rudy dementsprechend über die aktuelle Länderspielpause.