Absolut im Soll - Werder Bremen bleibt trotz Niederlagenserie ambitioniert

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Mit dem 1:3 gegen ​Borussia Mönchengladbach hat ​Werder Bremen nun das dritte Spiele in Folge verloren und dabei elf Gegentore kassiert. Davon fanden zwei Partien sogar im heimischen Weserstadion statt. Man könnte meinen, die Verantwortlichen würden allmählich damit beginnen, von ihren im Werder-Höhenflug aufgekommenen Europa-Pokal-Ambitionen zurückzurudern, aber in Bremen ist man weiterhin um Ruhe und Konstanz bemüht.

Manager Frank Baumann machte nach dem Spiel deutlich, dass man im Verein überzeugt von den Mechanismen und dem Konzept sei: „Es gibt keinen Grund, auch nur einen Zentimeter von der Erwartungshaltung runterzufahren.“ Er bestätigte damit die mutigen ​Aussagen von Führungsspielern wie Max Kruse und Claudio Pizarro, die sehr forsch von Europa gesprochen haben.

Bislang sah es bei Werder gut aus und man arbeitete sich bis auf den dritten Rang der Tabelle vor, doch zuletzt zeigte die Formkurve nach unten. „Ein Spiel wie gegen Gladbach zu verlieren, das muss weh tun die nächsten Tage“, übte der Sportchef auch Kritik, „aber wir sind als Siebter immer noch absolut im Soll, auch was das Saisonziel angeht.“

„Das Spiel hat aufgezeigt, was uns noch fehlt“, fasste Trainer Kohfeldt auf der Presserunde nach dem Spiel zusammen. Das betreffe in erster Linie, „die richtigen Momente“ zu finden, auf das Spiel zuzugreifen. Das Spiel habe aber „ganz, ganz viel auch gezeigt hat, was gut war“. Dabei gehe es nicht darum, „wegzudiskutieren“, was man schlecht gemacht habe, auch, wenn man zu viele Fehler in beide Spielrichtungen mache.

„Wir werden überhaupt nichts in Frage stellen“, machte Kohfeldt klar. Der 36-Jährige zeigte sich nach der Partie wie bis jetzt immer nach (den wenigen) Niederlagen angefressen, aber auch differenziert und zukunftsorientiert: „Wir wollen nach Europa, aber wir müssen nicht. Wenn wir am Ende Neunter werden, haben wir kein Problem. Dennoch will ich unbedingt, dass wir uns unser Ziel erhalten.“

Bei Werder bleibt man sich seiner Linie treu. Denn Florian Kohfeldt hat schon vor Beginn der Saison im österreichischen Zillertal bei Werder up’n Swutsch gesagt, dass die Ziele immer herausfordernd gesetzt werden müssten: „Wir kommen aus einer Historie, dass es albern wäre, uns damit abzufinden, dass wir nur in dieser Liga spielen“, machte er den Anspruch klar. Bei allem Realitätssinn, sei es wichtig, nach etwas zu streben und sich auch von Rückschlägen nicht vom Weg abbringen zu lassen.

Das ausgerufene Ziel „Qualifikation für Europa“ geht damit einher. Aus Werders Selbstverständnis heraus nimmt man eine solche Herausforderung gerne an. Der Blick geht auf das Spiel gegen den ​SC Freiburg, das man gewinnen möchte. An diesen Ansprüchen hat sich bei Bremen nichts geändert. Die Ruhe, die die Verantwortlichen suggerieren, ist essenziell, wenn man wieder Spiele gewinnen möchte.