Was man nicht sieht, kann man nicht halten - Zieler sieht das Slapstick-Eigentor gelassen

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Nach fünf sieglosen Spielen in Folge konnte der ​VfB Stuttgart am Samstagnachmittag den ersten Dreier der Saison einfahren, und setzte sich in einer engen Partie gegen Werder Bremen mit 2:1 durch. Für Aufsehen sorgte dabei der zwischenzeitliche Ausgleich der Bremer, der wohl schon jetzt als die kurioseste Szene der Saison bezeichnet werden dürfte. Torhüter Ron-Robert Zieler wollte das Slapstick-Eigentor jedoch nicht zu hoch hängen: "Es ist typisch, dass man das auf die eine Szene reduziert", sagte er nach dem Spiel gegenüber ​Sky

Es lief die 68. Minute in der Mercedes-Benz-Arena, als Werder, das seit der 36. Minute in Unterzahl agierte und frühzeitig mit 0:1 in Rückstand geriet, den Ausgleich erzielte. Das Kuriose daran: Kein Spieler der Gäste war daran beteiligt!

Linksverteidiger Borna Sosa warf einen Einwurf aus der eigenen Hälfte in Richtung Ron-Robert Zieler, doch der Torhüter war viel mehr damit beschäftigt, seine Stutzen zu richten. In aller Eile bemühte sich der 29-Jährige darum, den Ball noch zu stoppen und berührte ihn dabei, konnte jedoch nicht verhindern, dass das Spielgerät ins Tor kullerte. Aufgrund seiner Berührung war das Tor regulär, einen Eckstoß hätte es lediglich dann gegeben, wenn der Einwurf direkt im Netz gelandet wäre.

"Das war vielleicht Bundesligageschichte und ich Idiot habe nicht hingeguckt. Ich dachte, es kommt ein langer Ball. Deshalb habe ich mich umgedreht, um zu schauen, wie wir für den zweiten Ball stehen", ärgerte sich Werder-Trainer Florian Kohfeldt laut ​Sportbuzzer. Während der 35-Jährige ansonsten mehr mit der Niederlage seiner eigenen Mannschaft haderte, äußerten sich die Akteure des VfB vornehmlich über das wohl skurrilste Eigentor der vergangenen Jahre.

Zieler: "Habe ein sehr gutes Spiel gemacht"

"Das Ding klären wir intern. Es ist typisch, dass man das auf die eine Szene reduziert", sagte Zieler nach der Partie gegenüber ​Sky. "Ich glaube, ich habe ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht. Ich bin sehr zufrieden, das war souverän. Wie man so schön sagt: Was man nicht sieht, kann man nicht halten. Ich war selber sehr überrascht und habe das im Prinzip gar nicht so richtig mitbekommen, und habe dann leider Gottes den Ball ganz leicht touchiert. Sonst hätte er nicht gezählt. Aber es ist gut gegangen", fuhr er fort. 

  War trotz des Eigentores mehr als zufrieden: Ron-Robert Zieler

Den ersten Erfolg in dieser Saison wertete er derweil als "ein Sieg des Willens. Ich bin sehr zufrieden mit den drei Punkten, das ist alles, was heute zählt. Es hat bei uns nicht alles gepasst, vorne wie hinten, aber die Einstellung hat gestimmt." Trainer Tayfun Korkut war ebenfalls mit der Mannschaftsleistung zufrieden: "Das Spiel hatte viele Phasen, die schwierig waren – es zeichnet die Mannschaft aus, wie sie mit diesen umging. Ein Kompliment, wie wir nach so einem Gegentor zurückgekommen sind und nach vorne gespielt haben. Das war sehr wichtig, aber dazu braucht es auch Mut – und dieser Mut von uns wurde belohnt", wurde er auf der vereinseigenen Website zitiert. 

Auch die Bremer waren mit ihrem Auftritt zufrieden, haderten jedoch mit zwei Fehlern: "Erstens haben wir in der Situation vor dem 0:1 falsch gehandelt, zweitens haben wir aus der Vielzahl der Chancen kein Tor gemacht", so Kohfeldt, der dennoch "stolz" sein konnte. Doch am kommenden Spieltag will man gegen den VfL Wolfsburg wieder nachlegen und wieder vor dem gegnerischen Tor erfolgreich werden - ohne, dass der Gegner nachhelfen muss.