Goretzka fehlt gegen Hertha - Kovac: "Es wird Veränderungen geben"

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Gegen den FC Augsburgreichte es für denFC Bayern Münchenvor zwei Tagen lediglich für ein1:1-Unentschieden. Für den ersten Punktverlust der Saison machte Trainer Niko Kovac vor allem die Chancenverwertung verantwortlich, wobei der 46-Jährige relativ schnell wieder den Blick nach vorne richtet.

Bereits am Freitag geht es für den Tabellenführer gegen Hertha BSC. Die Mannschaft von Pal Dardai liegt mit zehn Punkten auf dem fünften Tabellenplatz und will auch zum vierten Mal in Folge gegen die Bayern ungeschlagen bleiben. Vor dem morgigen Top-Spiel sprach Kovac auf der heutigen Pressekonferenz über...

1. Das Personal

Neben den langzeitverletzten Kingsley Coman, Rafinha und Corentin Tolisso wird lediglich Leon Goretzka für die Aufgabe bei der Hertha ausfallen. "Er hat ein absolut dickes Sprunggelenk", so Niko Kovac, der daher verkündete, einen Akteur aus der U23 für den Kader nominieren zu wollen. 

Die Wahl wird dabei auf Linksverteidiger Jonathan Meier fallen. Der 18-Jährige saß bereits am Dienstag auf der Bank, wurde allerdings nicht auf dem Spielbogen genannt. "Er war dabei, weil wir nicht wussten, wie es um Jerome [Boateng, Anm. d. Red.] steht. Heute wird er mit nach Berlin reisen und dann auf dem Spielberichtsbogen stehen", versprach Kovac, der ohnehin öfters auf Nachwuchsspieler setzen will: "Jetzt, wo wir angeschlagene Spieler haben, müssen wir das Register ziehen. [...] Ich würde mir wünschen, dass wir schnell viele Tore schießen, sodass der eine oder andere entspannen kann und man den einen oder anderen jungen Spieler bringen kann."

2. Den kommenden Gegner aus Berlin

Unter der Woche kassierte die Hertha gegen Werder Bremen die erste Niederlage, zuvor wurde die Mannschaft von Pal Dardai noch als 'Bayern-Jäger' betitelt. "Hertha BSC hat sich super entwickelt. Jahr für Jahr sehr gut, immer wieder neue Spieler herausgebracht. Sie schaffen es, gute talentierte Spieler heranzuführen, sei es vom Nachwuchsleistungszentrum oder auswärts", lobte Kovac den kommenden Gegner.

Zuletzt habe sich die Mannschaft "spielerisch sehr gut präsentiert", und sei zudem "eine sehr versierte Mannschaft, die gegen den Ball sehr diszipliniert spielt und versucht, zuhause die Spiele zu gewinnen." Demzufolge erwartet er "eine Herausforderung", bei der er im Rahmen des Spiels auch auf viele ehemalige Weggefährten treffen wird.

Kovac ist in Berlin geboren und aufgewachsen, machte seine ersten Schritte bei der Hertha und freut sich daher auf die Rückkehr: "Ich habe dort noch Verwandte und sehr viele Freunde. Mit denen werde ich mich nach dem Spiel treffen. Wenn man nach Hause kommt, wird man alle sehen. Aber so viel Zeit haben wir dann nun auch nicht." 

3. Das Unentschieden gegen den FC Augsburg

Am Dienstag musste der Tabellenführer den ersten Punktverlust hinnehmen. Gegen den FC Augsburg kamen die Bayern nicht über ein 1:1 hinaus, was Kovac vor allem an der schwachen Chancenverwertung ausmachen wollte: "Augsburg hat das gut gemacht, nur wir haben wieder zu viele Chancen liegen gelassen. Augsburg hat vorne attackiert, aber wir hatten trotzdem eine Vielzahl von Hochkarätern."

Allzu hoch wollte er diese Partie jedoch nicht hängen: "Es gibt immer Situationen in der Saison, wo die Bälle nicht reingehen. Entscheidend ist, dass wir die Chancen haben. Wenn wir sie nicht hätten, könnten wir keine Tore erzielen. Ich weiß, dass es früher oder später anders laufen wird." Daher wolle er "in Berlin nachlegen" und die verlorenen Zähler "mitnehmen".

4. Die Rotation

In den englischen Wochen rotieren die Münchner viel, weshalb kaum ein Spieler mehrere Partien hintereinander über die volle Distanz absolviert. Dies sei jedoch klar abgesprochen: "Es geht darum, dass alle spielen, dass alle im Rhythmus sind", so Kovac. 

Die Spieler würden stets informiert. So wurde beispielsweise klar abgesprochen, dass Robert Lewandowski gegen Augsburg nicht zum Einsatz kommen würde. "Wir wissen ja auch, dass wir viele Nationalspieler haben. Die Pause war mit 'Lewy' abgesprochen."

Kovac will die Kräfte der Spieler "haushalten. Die Spieler wissen genau, dass man in einer Woche nicht drei Spiele auf höchstem körperlichen Niveau spielen kann." Daher kündigte er an: "Morgen wird es Veränderungen geben, wie auch gegen Ajax und gegen Gladbach. Es geht darum, dass wir unsere Top-Leute frisch an die Arbeit bekommen."

5. Thomas Müller

Seit seinem Durchbruch vor acht Jahren entwickelte sich Thomas Müller zu einem der wichtigsten Bestandteile in der Mannschaft des FC Bayern. Doch sowohl im ersten Jahr unter Carlo Ancelotti als auch bei der Weltmeisterschaft lieferte der 29-Jährige keine Figur ab. Unter Kovac findet er derzeit wieder zu gewohnter Stärke zurück, was der Trainer jedoch nicht nur an Scorerpunkten messen will.

"Thomas ist ein sehr vielseitiger Spieler. Er ist nicht greifbar", schwärmte Kovac. "Er will überall da sein, will überall helfen. Das macht ihn so wertvoll. Er tut ungemein viel für die Mannschaft - außerhalb des Platzes, aber auch auf dem Platz."

Müller sei "schwer zu verteidigen, weil er die Räume sehr gut beläuft, weil er die 

Situation um sich herum sehr gut wahrnimmt und sich wegstiehlt vom Gegner. Wenn wir den Ball nicht haben, ist er der erste, der den Gegner unter Druck setzt." Daher sei er ein "sehr, sehr wichtiger Bestandteil" - und Kovac umso glücklicher, "dass er das in der Form richtig, richtig gut macht".