Muss ihm immer in den Arsch treten - Dardai mit scharfer Kritik an Sidney Friede
Von Florian Bajus
Das Trainingslager in Neuruppin ist für Hertha BSC Berlin vorüber, doch offenbar konnten nicht alle Spieler Trainer Pal Dardai überzeugen - so auch Sidney Friede. Der 20-Jährige schien eher negativ durch seine Einstellung aufzufallen, weshalb er nun deutlich kritisiert wurde.
Wenn Pal Dardai etwas nicht gefällt, dann gibt er das auch klar zu verstehen. Vor einem Jahr musste dies Sinan Kurt spüren, der schon zum damaligen Zeitpunkt einen schwierigen Stand hatte und mittlerweile in die U-3 verschoben wurde. "Wenn du einen jungen Spieler immer wieder motivieren musst und immer wieder über Mentalität heulen musst, dann haben wir ein Problem. Jetzt hat er hier angefangen, sich richtig zu bewegen. Aber warum muss ich das immer sagen? Er soll seinen Arsch bewegen", wurde der 42-Jährige damals in der SZ zitiert.
Ähnlich ergeht es nun auch Mittelfeldspieler Sidney Friede. Der 20-Jährige erhielt im Januar seinen ersten Profivertrag, für einen Einsatz in der ersten Mannschaft reichte es noch nicht. Im einwöchigen Trainingslager konnte er offenbar nur wenig überzeugen, darf allerdings weiterhin mit den Profis trainieren. Dennoch mahnt Dardai laut der Berliner Morgenpost: "Sidney muss sich noch steigern."
Auch beim U20-Nationalspieler ginge es um mangelnde Einstellung: "Die Mentalität von Faulheit und Selbstzufriedenheit ist bei ihm vorhanden, da müssen wir gegensteuern. Man muss ihm immer in den Arsch treten, da er schnell faul und bequem werden kann. Wir wollen ihn weiter beobachten."
Lob für Duda: "Wir sind sehr zufrieden"
Anders sieht es bei Ondrej Duda aus, der derzeit von Verletzungen verschont bleibt und daher möglicherweise vor seinem endgültigen Durchbruch bei der Hertha steht: "Er hat außergewöhnliche Möglichkeiten. Wenn wir darüber sprechen, dass wir offensiv mehr Möglichkeiten bekommen wollen, ist er ein Spieler, der sich angesprochen fühlen darf. Wir sind erst mal sehr zufrieden mit ihm. Aber er muss gesund bleiben. Jetzt kommen andere Gegner, da muss er genauso dran bleiben wie bisher."
Ondrej Duda (l.) ist einer der größten Gewinner der Vorbereitung
Generell war Dardai mit dem Trainingslager zufrieden. Besonders im spielerischen Bereich habe man einiges geändert und daran gearbeitet, "im Zentrum torgefährlicher zu werden." Am Samstagabend (20:30 Uhr) trifft die 'Alte Dame' in Italien auf Atalanta Bergamo. Dann sollen sich die ersten Früchte zeigen: "Nun werden wir in den Testspielen sehen, ob es funktioniert."