Bericht: Wegen Rabiot - Barca nimmt ersten Kontakt mit PSG auf
Von Florian Bajus
Der FC Barcelona sucht nach dem erwarteten Transfer von Arthur noch einen weiteren Akteur fürs zentrale Mittelfeld - und hat dabei offenbar Adrien Rabiot von Paris St. Germain ins Visier genommen. Wie Mundo Deportivo berichtet, wollen die Verantwortlichen der Katalanen nun Nägel mit Köpfen machen und daher die Gespräche mit PSG aufnehmen.
Nach den Abgängen von Andres Iniesta und Paulinho sucht der FC Barcelona nach Verstärkungen im zentralen Mittelfeld. Mit Arthur wurde bereits der erste Neuzugang präsentiert, zudem wolle Sportdirektor Eric Abidal Sergi Roberto in die Zentrale versetzen - allerdings nur, falls eine Verpflichtung von Adrien Rabiot scheitern würde.
Der 23-Jährige wechselte 2010 in die Nachwuchsabteilung von Paris St. Germain und absolvierte seither 207 Pflichtspiele für den Scheich-Klub. Im Zentrum agiert er als Ballverteiler, ist zudem technisch versiert und mit seinen 1,91 Meter relativ groß gewachsen. In den vergangenen Jahren zählte er zu den Stammkräften der Pariser, doch Gespräche über eine Vertragsverlängerung waren bislang erfolglos.
Am Flughafen gesichtet: Barca-Delegation auf dem Weg nach Paris?
Das Arbeitspapier des sechsfachen Nationalspielers endet demnach im kommenden Sommer, weshalb sich für die Vereinsführung die Frage stellt, ob eine Trennung in diesem Jahr Sinn macht. Laut Mundo Deportivo bevorzuge Sportdirektor Antero Henrique einen Verkauf gegenüber einem ablösefreien Wechsel im Folgejahr - doch die Ablösesumme dürfte nicht gerade gering ausfallen.
In Paris ist Adrien Rabiot (r.) durchaus erfolgreich - doch in diesem Jahr erfolgt womöglich die Trennung
Wie weiter berichtet wird, wollen die Katalanen nun an PSG herantreten, um Gespräche über einen Transfer zu führen. Demnach seien Abidal sowie Pep Segura, sportlicher Leiter, am Flughafen Barcelona-El Prat gesichtet worden. Ziel sei offenbar Paris gewesen, um auszuloten, ob ein Transfer realisierbar sei. Das Interesse an Rabiot sei zudem bereits länger bekannt: Schon beim Transfer von Neymar vor einem Jahr habe man versucht, den Mittelfeldspieler als Verhandlungsmasse einzubinden. Damals lehnte PSG jedoch ab und zog schlussendlich die Ausstiegsklausel über 222 Millionen Euro, um den Brasilianer unter Vertrag zu nehmen. Ein Jahr später könnte der Wunschtransfer des amtierenden spanischen Meisters finalisiert werden.
Financial Fair Play könnte ausschlaggebend sein
Denn die gescheiterten Gespräche über eine Vertragsverlängerung seien ein Indiz dafür, dass sich Rabiot in Paris nicht mehr wohlfühle und daher nach neuen Möglichkeiten umsehe, um seine Entwicklung weiter voranzutreiben. Zudem sei ein Transfer für die Franzosen aus wirtschaftlicher Sicht lukrativ: Zum einen wolle man mögliche Strafen durch die Missachtung des Financial Fair Play mit Spielerverkäufen vermindern, denn allein aufgrund der festen Verpflichtung von Kylian Mbappe, dessen Kaufoption in Höhe von 180 Millionen Euro in dieser Transferperiode greift, stehen die Verantwortlichen aufgrund zu hoher Ausgaben unter Druck. Zum anderen soll Trainer Thomas Tuchel noch genügend Gelder für eventuelle Transfers zur Verfügung gestellt bekommen.
Entscheidend wird auch sein, ob Rabiot in den Planungen von Thomas Tuchel eine Rolle spielt
Bis etwas Konkretes feststeht, dürfte es allerdings noch eine Weile dauern. Die Verhandlungen dürften sich ziehen, denn besonders die Ablösesumme dürfte einen großen Knackpunkt darstellen. Allerdings scheint es durchaus realistisch, dass Adrien Rabiot den französischen Hauptstadtklub nach acht Jahren verlässt und eine neue Herausforderung annehmen wird.