Bürki muss sich warm anziehen - Hitz will den Stammplatz im BVB-Tor
Von Florian Bajus

Nach dem Karriereende von Roman Weidenfeller begab sich Borussia Dortmund frühzeitig auf die Suche nach einem neuen Torhüter. Während die Fans zu weiten Teilen eine neue Nummer eins erwarteten, waren die Verantwortlichen des BVB darum bemüht, Roman Bürki nach einer durchwachsenen Saison den Rücken zu stärken und verpflichteten mit Marwin Hitz jemanden, der in den Augen vieler in den kommenden Jahren nur die zweite Wahl hinter Bürki sein wird. Der 30-Jährige will sich jedoch nicht verstecken und ist einem Bericht der Bild zufolge bereits jetzt darum bemüht, den Konkurrenzkampf mit Bürki so eng wie möglich zu gestalten.
Nach fünf Jahren und 157 Pflichtspielen für den FC Augsburg wollte Marwin Hitz noch einmal eine neue Herausforderung suchen und wechselte daher ablösefrei zu Borussia Dortmund. Dass die Entscheidung letzten Endes für den BVB ausgefallen ist, hängt dabei vor allem damit zusammen, dass der Verein seit einigen Jahren Dauergast in der Champions League ist. "Ich freue mich auf die Herausforderung bei einem so großen Verein wie dem BVB und besonders auch auf die Spiele in der Champions League", lautete die Begründung des Schweizers nach der Verkündung des Transfers.
Am 05. Mai dieses Jahres erlebte Hitz sein letztes Heimspiel im Dienst des FC Augsburg. Für den Schweizer geht die Reise nun zu Borussia Dortmund
Dabei schien Hitz lediglich als Nummer zwei gekommen zu sein. Seit 2015 steht Nationalmannschaftskollege Roman Bürki im Tor der Borussia, doch in den vergangenen Monaten richteten sich immer wieder kritische Stimmen gegen den 27-Jährigen, der vor allem in der abgelaufenen Saison einige Schwächen offenbarte. Doch Bürki erhielt immer wieder Rückendeckung, und bekam so beispielsweise im Oktober vergangenen Jahres eine Vertragsverlängerung bis 2021 sowie weiterhin den Stammplatz zwischen den Pfosten zugesprochen.
Während er im Rennen gegen Roman Weidenfeller überlegen war, dürfte es gegen Hitz nun enger werden. Dieser legt bereits jetzt schon im Konkurrenzkampf los und überraschte mit der Verkündung, freiwillig auf die Weltmeisterschaft verzichten zu wollen. Somit ist er bereits beim Trainingsauftakt des BVB, der für den 07. Juli angesetzt ist, von Anfang an dabei, während Bürki als Nummer zwei der Schweiz zur Weltmeisterschaft nach Russland reist und verspätet einsteigen wird. Hitz - der in der vergangenen Saison in Augsburg bereits gegen Andreas Luthe und Fabian Giefer souverän als Sieger hervorging und seinen Stammplatz nach einer umstrittenen Transferperiode, in der er eigentlich hätte verkauft werden sollen, wahrte - verschafft sich somit bereits einen ersten kleinen Vorteil und versucht somit, frühzeitig erste Pluspunkte bei Neu-Trainer Lucien Favre zu sammeln.
Lob von Ex-Torwarttrainer
Zdenko Miletic kennt den 30-Jährigen bestens. Der Kroate ist seit elf Jahren als Torwarttrainer in Augsburg aktiv und weiß daher genau, was man beim BVB von ihm erwarten kann: "Marwin ist als Torhüter sehr klar im Kopf, voll konzentriert auf seine Aufgabe und kann sich steigern. Er ist definitiv nicht für drei Jahre zum BVB gewechselt, um dort nur die Nummer 2 zu sein." Hitz lege bereits vor dem eigentlichen Training erste Schichten ein und wolle sein Torwartspiel mit Hilfe "eigener Koordinations- und Stabilitätsübungen" verbessern. Für Miletic ist klar: "Bürki muss sich warm anziehen."