Causa Arp: Ist Titz das Zünglein an der Waage?

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Jann-Fiete Arp war in dieser Saison eine der größten Entdeckungen des Hamburger SV und gilt als aussichtsreiches Sturmtalent für die Zukunft. Während man in Hamburg weiterhin auf den 18-Jährigen setzen will, wurde dieser in der Vergangenheit immer wieder mit einem Wechsel zum FC Bayern München in Verbindung gebracht, sollte der HSV absteigen. Dieser Fall ist nun eingetreten - doch die Hoffnung auf einen Verbleib haben die Verantwortlichen der Hanseaten noch nicht aufgegeben.

In der Nachwuchsabteilung des Hamburger SV wissen sie seit einiger Zeit um die Qualitäten von Jann-Fiete Arp. Der 18-jährige Angreifer erzielte in 45 Einsätzen bei der U17 der Hanseaten 37 Tore, bei neun Einsätzen in der A-Junioren Bundesliga Nord/Nordost waren es neun Treffer. Auch in der Bundesliga zeigte Arp einen sehenswerten Einstand, erzielte in seinen ersten drei Einsätzen zwei Tore und gilt seither als Hoffnungsträger für die Zukunft.

Bereits Ende des Jahres wurde deutlich, dass die Verantwortlichen des HSV ​den Vertrag mit dem Junioren-Nationalspieler schnellstmöglich verlängern wollen. Die angestrebte Verlängerung kam jedoch nicht zustande, stattdessen läuft Arps Arbeitspapier noch immer bis Sommer 2019. Das Interesse anderer Vereine wurde lauter und vor einem Monat berichtete unter anderem die Sport Bild davon, dass sich Arp, der seit 2010 in Hamburg spielt, im Abstiegsfall für einen Wechsel zu Bayern München entschieden habe.

Gegen den VfB Stuttgart erzielte Jann-Fiete Arp sein erstes (und bislang einziges) Tor im Volksparkstadion - folgen in Zukunft weitere Treffer?

Bislang scheint es sich allerdings lediglich um reine Spekulation zu handeln, weswegen man in der Hansestadt weiterhin die Hoffnungen wahrt, das Sturmtalent auch nach dem Abstieg von einem Verbleib überzeugen zu können - vor allem aufgrund von Trainer Christian Titz. Der 47-Jährige übernahm im Sommer 2015 die U17 der Hamburger, wurde im vergangenen Juli Trainer der zweiten Mannschaft und wurde nach der Entlassung von Bernd Hollerbach zu den Profis befördert. 

Titz brachte frischen Wind in die Mannschaft, verkürzte den Rückstand auf den Relegationsplatz auf zwei Zähler und gewann drei der letzten vier Spiele. Die Siegesserie unter seiner Ägide begann zu spät, doch der gebürtige Mannheimer wurde mittlerweile ​endgültig zum Cheftrainer befördert und erhielt einen Vertrag bis 2020

Bleibt Arp dank Titz?

Arp und Titz kennen sich aus der gemeinsamen Zeit bei der U17, arbeiteten bereits zwei Jahre lang zusammen. Bernhard Peters, Nachwuchschef und Direktor Sport des HSV, entfachte daher im Hamburger Abendblatt neue Hoffnungen im Kampf um einen Verbleib des 18-Jährigen: "Ich weiß, dass er zu den Spielern zählt, für die Titz wirklich ein Mentor ist und dass sie gerne mit ihm weiterarbeiten wollen, weil sie die Erfahrung gemacht haben, dass er sie besser macht", so der 58-Jährige.

Den Klassenerhalt konnte er nicht mehr sichern, doch Christian Titz will den HSV schnellstmöglich wieder in die Bundesliga führen.

Schon im Saison-Endspurt der Bundesliga setzte Titz vermehrt auf junge Spieler, beorderte unter anderem Tatsuya Ito und Matthias Steinmann in die erste Mannschaft und ließ sie regelmäßig spielen. Wie weiter berichtet wird, sollen bald noch einige Nachwuchsspieler hinzukommen: Morten Behrens, Patric Pfeiffer, Tobias Knost, Marco Drawz, Aaron Opoku, Moritz Kwarteng und Arianit Ferati erhalten dem Bericht zufolge in der kommenden Saison die Gelegenheit, sich in der zweiten Liga unter Beweis zu stellen.

Mit der Vertragsverlängerung von Christian Titz und der Idee, mit jungen Spielern die Mission Wiederaufstieg anzugehen, sendet der HSV derzeit einige Signale in Richtung der Spieler, die möglicherweise noch darüber nachdenken, ob sie einen Wechsel in Betracht ziehen sollten - wie im Fall von Jann-Fiete Arp. Dieser könnte sich allerdings tatsächlich noch einmal umentscheiden und dann, wie einst in der B-Jugend, wieder mit Titz zusammenarbeiten.