Hoffnung für Bayern? 6 packende Titel-Entscheidungen am 34. Spieltag der Bundesliga-Historie

Der Kampf um die Meisterschale verlief in der Bundesliga-Historie zum Teil dramatisch
Der Kampf um die Meisterschale verlief in der Bundesliga-Historie zum Teil dramatisch / Boris Streubel/GettyImages
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Am 34. Spieltag ist das Titelrennen zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund noch offen. Zwar hat der BVB klar die Pole Position inne, jedoch zeigt die Vergangenheit, dass am letzten Spieltag alles möglich ist. Wir werfen einen Blick auf die spannendsten Titelentscheidungen am finalen Spieltag.

1. Saison 2000/01

Die Titelkampf in der Saison 2000/01 wird wohl für alle Zeiten die spannendste und dramatischste Entscheidung bleiben. Nachdem am 33. Spieltag der FC Bayern in der letzten Minute gewonnen und Schalke 04 verloren hatte, gingen die Münchner mit drei Punkten Vorsprung in den letzten Spieltag. Lediglich das Torverhältnis sprach für die Knappen. Im letzten Heimspiel im Parkstadion erwischten die Schalker dann auch noch einen Horror-Start und gingen gegen Unterhaching mit 0:2 in Rückstand. Königsblau berappelte sich aber und gewann letztlich nach Toren in der 89. Minute und in der Nachspielzeit mit 5:3.

Als der FC Bayern in Hamburg durch ein Tor vor Barbarez in der 90. Minute in Rückstand geriet, brachen auf Schalke alle Dämme. Niemand wusste, dass in Hamburg noch gespielt wurde, weshalb ausgelassen gefeiert wurde. Durch einen strittigen Rückpass gab es in der Nachspielzeit aber noch einen indirekten Freistoß für die Münchner, den Andersson im Tor versenkte. Der FC Bayern wurde in letzter Sekunde Meister und S04 blieb der Titel "Meister der Herzen".

2. Saison 1999/2000

Eine Saison zuvor war der Titelkampf nicht weniger packend und wieder hieß der lachende Sieger Bayern München. Vor dem letzten Spieltag führte Bayer 04 Leverkusen die Tabelle mit drei Punkten Vorsprung an und hatte ein auf den ersten Blick leichtes Auswärtsspiel in Unterhaching vor der Brust.

Die Bayern machten selbst früh alles klar, wohingegen für Leverkusen das Unglück begann. Michael Ballack erzielte in der 20. Minute ein Eigentor und brachte sein Team damit ins Hintertreffen. Die Werkself lief an, kassierte jedoch den Treffer zum 0:2. Das Team verlor in dieser Saison auch das Pokal- und das CL-Finale und erhielt den unrühmlichen Namen "Vizekusen".

3. Saison 1991/92

Wir reisen etwas weiter zurück in die Bundesliga-Historie und landen in der Saison 1991/92. Vor dem finalen Spieltag standen mit Frankfurt (+36), Stuttgart (+29) und Dortmund (+18) drei Teams punktgleich an der Spitze. Nach rund 70 Minuten Spielzeit lag jedoch nur der BVB in Führung. Sechs Minuten später hätte die Eintracht eigentlich einen Elfmeter bekommen müssen, der dem Team aber verweigert wurde. Die Stuttgarter erlebten hingegen in der 86. Minute das Happy-End durch ein Tor von Guido Buchwald. Demnach sicherten sich die Schwaben vor den punktgleichen Dortmundern den Titel. Frankfurt verlor am Ende noch und musste sich mit Rang drei begnügen.

4. Saison 1985/86

Am 33. Spieltag der Saison 1985/86 kam es zum großen Aufeinandertreffen zwischen Bayern München und Werder Bremen. Die Werderaner hatten zwei Zähler Vorsprung und hätten mit einem Sieg alles klar machen können. Ein Elfmeter von Michael Kutzop prallte in der 89. Minute allerdings an den Pfosten, wodurch es beim 0:0 blieb. Durch den vergebenen Matchball verunsichert, verlor Werder am letzten Spieltag mit 1:2 in Stuttgart. Der FC Bayern nutzte diesen Patzer natürlich mit einem 6:0 gegen Gladbach aus und wurde wieder mal Meister.

5. Saison 1977/78

Das 12:0 von Borussia Mönchengladbach gegen den BVB am letzten Spieltag der Saison 1977/78 ist bis heute der deutlichste Bundesliga-Sieg der Geschichte. Gleichzeitig ist er aber auch einer der traurigsten Erfolge. Das Torfestival reichte nämlich nicht zum Titel, da der 1. FC Köln seinerseits im Spiel gegen St. Pauli fünfmal knipste und am Ende das um drei Tore bessere Torverhältnis für sich verzeichnen konnte.

6. Saison 2006/07

Der VfB Stuttgart hatte vor dem letzten Spieltag zwei Punkte und vier Tore Vorsprung auf Schalke 04. Das letzte Heimspiel gegen Cottbus lief für die Schwaben gar nicht gut an. Sergio Radu traf in der 19. Minute zum 1:0 gegen den VfB, wohingegen die Schalker schon nach 16 Minuten mit 2:0 gegen Bielefeld führten. Dann schlug jedoch die Stunde von "Hitz the Hammer". Thomas Hitzlsperger erzielte nach einem Eckball per Traum-Volley den Ausgleich und in der 63. Minute machte Sami Khedira alles klar. Die Stuttgarter feierten und Schalke blieb mal wieder nur die Vize-Meisterschaft.