Gladbach kämpft gegen die Torflaute an: "Werden weiter hart arbeiten"
Von Florian Bajus
Seit Rückrundenbeginn tritt Borussia Mönchengladbach ein wenig auf der Stelle. Die Mannschaft von Dieter Hecking liegt aktuell mit 31 Punkten auf dem zehnten Tabellenplatz und konnte nur eins der letzten sechs Spiele gewinnen. Besonders vor dem Tor waren die Offensivkünstler der 'Fohlen' ungewohnt harmlos, doch vor dem Spiel bei Hannover 96 ist Hecking weiterhin um Optimismus bemüht.
0:2, 0:1, 0:1, 0:1 - die vergangenen vier Bundesligaspiele sind alles andere als optimal für Borussia Mönchengladbach gelaufen. Besonders die schwache Chancenverwertung macht dem VfL zu schaffen, was sich auch bei der jüngsten Niederlage gegen Borussia Dortmund offenbarte: Trotz 28 Torschüssen gelang es Stindl, Hazard & Co. nicht, den Ball im Tor unterzukriegen. Für Trainer Dieter Hecking ist klar: Die Leistung stimmt, doch derzeit wollen die Tore einfach nicht fallen.
"Es gibt einfach solche Phasen in einer Saison. Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen, da wir Chancen kreieren", so der 53-Jährige auf der vereinseigenen Website. Hecking sprach erneut von dem fehlenden "Quäntchen Glück", wollte daran jedoch nicht alles festmachen: "Es ist natürlich nicht allein auf das fehlende Glück zurückzuführen, aber ich bin weit davon entfernt, die Qualität unserer Offensivspieler in Frage zu stellen."
Ein "Patentrezept" zur Lösung der derzeitigen Torflaute gebe es jedoch nicht: "Die Spieler müssen im Spiel die richtige Entscheidung treffen und sich das Quäntchen Glück erarbeiten, damit der Ball auch mal wieder reingeht. Natürlich stört es uns selbst am allermeisten, dass wir in vier Spielen in Folge kein Tor gemacht haben, aber es gibt einfach kein Patentrezept fürs Toreschießen."
Man versuche nicht, den bisherigen Rückrundenverlauf schönzureden, aber es gäbe nun mal keine Lösungsformel, betonte Hecking erneut: "Wir sind sehr selbstkritisch. Aber es gibt nicht diesen einen Ansatzpunkt, der alles ändert." Stattdessen wolle er gemeinsam mit allen an einem Strang ziehen: "Ich halte nichts davon, auf einzelne Spieler zu zeigen. Im Verbund mit meinem Trainerteam versuche ich, die Jungs auf ihre Fehler, aber auch auf das, was sie gut machen, aufmerksam zu machen. Gerade im Dortmund-Spiel haben wir sehr gute Ansätze gesehen. Wir haben versucht, den Jungs zu vermitteln, dass sie diesen Weg weitergehen müssen. Nur so kommt man aus einer schwierigen Situation wieder raus."
Das Spiel gegen Dortmund sehe er ohnehin als Paradebeispiel dafür, wie man sich aus der aktuellen Talfahrt befreien könne: "Wir haben im Moment in ein paar Situationen gewisse Dinge gegen uns. Das können wir nur einstellen, wenn wir so leidenschaftlich spielen, wie es gegen Dortmund der Fall war. Die Mannschaft will schnellstmöglich diesen negativen Lauf beenden. Und das ist für mich als Trainer das Wichtigste."
Hazard kann die schwache Chancenverwertung kaum begreifen
Würde er merken, dass seine Spieler den Kopf hängen ließen, würde dies "ein richtiges Problem" bedeuten, so Hecking. Dies merke er jedoch nicht: "Ich spüre aber keine Verunsicherung oder Veränderung innerhalb der Mannschaft. Die Spieler sind nach wie vor sehr fokussiert und leistungswillig, sie wollen den Bock so schnell wie möglich umstoßen. Gegen Dortmund waren wir kurz davor, am Ende hat es aber nicht geklappt." Nun kommt es darauf an, "weiter dranzubleiben".
Mit Hannover 96 wartet allerdings eine weitere heikle Aufgabe auf die 'Fohlen'. Der Aufsteiger befindet sich aktuell auf dem siebten Tabellenplatz und ging in der Rückrunde nur ein einziges Mal als Verlierer vom Platz. Hecking: "Sie machen momentan viel richtig, einige Spieler haben sich sehr gut entwickelt. Niclas Füllkrug zum Beispiel trifft momentan sehr gut, Ihlas Bebou spielt eine ordentliche Rolle. Sie haben zudem eine gute Achse in ihrem Spiel. Das zeichnet sie aus." Doch sollte seine Mannschaft dort weitermachen, wo sie gegen den BVB aufgehört hat, wäre es nur eine Frage der Zeit, bis die Gladbacher wieder Tore und Punkte bejubeln können.