Streich schwärmt von Max Kruse: "Durch ihn werden die anderen Spieler besser"
Von Florian Bajus
Am kommenden Samstag (15.30 Uhr) trifft der SC Freiburg im heimischen Schwarzwald-Stadion auf den SV Werder Bremen. Vor dem Duell gegen den Tabellen-15. warnt Freiburgs Trainer Christian Streich vor den zuletzt zwei Mal in Serie siegreichen Bremern und hebt vor allem den Stellenwert von Max Kruse hervor.
Lange Zeit war der SC Freiburg in der Bundesliga ungeschlagen. Die Breisgauer kassierten am 18. November vergangenen Jahres eine 1:3-Pleite in Wolfsburg, mussten seitdem jedoch nur die Niederlage im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen den kommenden Gegner aus Bremen (2:3) hinnehmen. Am vergangenen Spieltag riss jedoch die Serie gegen Hannover 96, als man sich mit 1:2 geschlagen geben musste.
"Es waren zwei, drei Spieler auf dem Platz, die einen schlechten Tag hatten", so Christian Streich auf der Pressekonferenz vor der Partie gegen Werder. Seine Mannschaft habe sich "in den Räumen nicht genug positioniert", resümierte der 52-Jährige auf der vereinseigenen Website. Dennoch befand er: "Es war nicht so, dass Hannover uns an die Wand gedrückt hätte. Hannover hat von den paar Fehlern profitiert. Es war eigentlich ein total enges Spiel."
War gegen Hannover mit der Leistung einiger Akteure nicht ganz zufrieden: Christian Streich
Gegen Bremen erwartet den Sport-Club ebenfalls eine schwierige Aufgabe. "Wir wissen, dass wir jetzt gegen eine Mannschaft spielen, die top drauf ist." Werder habe "die Qualität, aus dem Spiel heraus die Tore zu machen." Es sei schlichtweg "eine gute Bundesliga-Mannschaft", so Streich. Aktuell liegen die Freiburger mit 25 Punkten auf Platz zwölf und haben fünf Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Unmittelbar davor liegt jedoch der SV Werder, der mit 23 Zählern den 15. Tabellenplatz belegt. Dennoch war Streich um Normalität bemüht: "Wir sind gegen jeden Gegner motiviert. Aber wir wollen dem Spiel nicht zu viel Bedeutung beimessen."
Das verlorene Pokalspiel aus dem Dezember nimmt er allerdings nicht zur Grundlage, um seine Spieler auf die Partie vorzubereiten - mit einer interessanten Begründung: "Es geht darum, wie Bremen in den letzten Spielen spielt. Max (Kruse, d. Red.) hat damals nicht gespielt, ist eingewechselt worden. Damit ist das Bremer-Spiel schon 80 Prozent anders", sagte Streich, der in der Folge ein Loblied auf den ehemaligen Angreifer der Freiburger (2012-2013) sang, der in Bremen mit fünf Toren und sechs Vorlagen einen maßgeblichen Anteil am Aufschwung unter Kohfeldt hat: "Max Kruse ist der Unterschiedsspieler. Das Bremer-Spiel hat mit oder ohne ihn nichts miteinander zu tun. Durch ihn werden die anderen Spieler besser."
Was ihn so gefährlich macht, erklärte Streich wie folgt: "Er spielt Stürmer, schwimmt, kommt entgegen. Er versucht, die Innenverteidiger arbeitslos zu machen und kombiniert dann mit den Kollegen." Der 29-Jährige könne "aufgrund seiner Technik und seines Raumgefühls so viel in die Wege leiten und fortsetzen, dass Bremen sich dann viele gute Torchancen erarbeitet." Dies wolle man am Samstag verhindern, was allerdings nur schwer machbar sei. "Das ist eine anspruchsvolle Aufgabe, da Kainz und alle anderen drum herum sehr von ihm profitieren."
Wie sehr Kruse einer Mannschaft helfen kann, weiß Streich aus der gemeinsamen Zeit: "Bei uns hat Max damals den Knoten aufgemacht und einen großen Sprung gemacht. Das ist jetzt wieder so. Das sieht man daran, wie viele Punkte Bremen mit oder ohne ihn holt." Doch am Wochenende wird er darauf hoffen, seinen ehemaligen Schützling über 90 Minuten bremsen zu können, um weitere Punkte im Kampf um den Klassenerhalt zu sammeln.