Hat Köln mit Baumgart ein falsches Spiel gespielt?

Steffen Baumgart.
Steffen Baumgart. / Alex Grimm/Getty Images
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Dass er mit Horst Heldt beim 1. FC Köln gern zusammen gearbeitet hätte, hat der neue Trainer Steffen Baumgart stets betont. Schließlich war es Heldt, der ihn vom FC überzeugte und ins Rheinland holte - obwohl dessen Entlassung schon mehr oder weniger klar war?


Steffen Baumgart wird zur neuen Saison Trainer des 1. FC Köln, nach vier Jahren in Paderborn entschied sich der Trainer für einen Wechsel ins Rheinland. Aufgeatmet haben dürfte er, als der Effzeh in der Relegation den Klassenerhalt packte, doch einen Tag später war die Hochstimmung auch schon wieder vorbei: Mit Horst Heldt wurde Kölns Sportchef entlassen und damit der Mann, der Baumgart zu den Geißböcken holte.

Horst Heldt holte Baumgart nach Köln

"Die Gespräche mit den Verantwortlichen des FC waren vertrauensvoll und offen", sagte Baumgart in der offiziellen Mitteilung des Vereins. Mit "den Verantwortlichen" dürfte in erster Linie Horst Heldt gemeint sein, denn er war es, der Baumgart nach Köln holte. Und dass der jetzt nicht mehr da ist, soll dem neuen Trainer laut Sport Bild sauer aufgestoßen sein.

Demnach habe Heldt sich vor Beginn der Gespräche mit Baumgart von der Vereinsführung extra noch einmal bestätigen lassen, dass er sie führen soll - er habe da bereits geahnt, dass er für die Saison zur Verantwortung gezogen werden könnte. Vom Vorstand habe er grünes Licht bekommen und sich danach intensiv um Baumgart bemüht.

Wurde Baumgart "reingelegt"?

"Beim FC wussten sie, dass Zeitdruck gegeben war", schreibt die Sport Bild. Heißt: Dass Heldt nach der Saison würde gehen müssen, zeichnete sich schon ab oder war beschlossen, doch es gab eben noch keinen Nachfolger und schon gar keinen, der es schaffen würde, den Wunschtrainer Baumgart angesichts der Konkurrenz nach Köln zu holen. Also durfte Heldt sich darum noch kümmern und das Magazin kommt zu dem Schluss: "Baumgart wurde schon vor seiner Unterschrift reingelegt!"

Dass Baumgart sauer über Heldts Entlassung ist, wollte der Ex-Manager in einem Interview mit der Bild nicht bestätigen, doch auch nicht dementieren: "Er hat reagiert, wie man eben reagiert, wenn man mit etwas nicht rechnet. Wir hatten ein sehr gutes Verhältnis."

"Ich hatte sehr gute Gespräche mit Horst Heldt, der mich vom 1. FC Köln überzeugt hat."

Steffen Baumgart (via Sport1)

Schon vor Heldts Entlassung hatte Baumgart der Bild gesagt: "Ich habe immer betont, dass es sehr, sehr gute Gespräche mit Horst waren. Es ist doch klar, dass man dann auch zusammen arbeiten will. Das wäre wichtig, gerade, wen man mit demjenigen Gespräche geführt hat, der sich für mich als Trainer entschieden hat."

Nach der Entlassung des Sportchefs gab er sich bei Sport1 diplomatisch und sagte, er habe sich "auf die Zusammenarbeit mit ihm gefreut", doch er könne auch mit dessen Nachfolger "sicher vertrauensvoll zusammenarbeiten." Gute Startvoraussetzungen sind es aber sicherlich nicht.