Noch mehr Spiele? UEFA will WM- und EM-Quali reformieren

Die Länderspielpausen sind für den Großteil der Fans ein großes Ärgernis. Viele wollen schließlich lieber Vereinsfußball sehen. Damit das in Zukunft anders wird, will UEFA-Boss Aleksander Ceferin das Format der WM- und EM-Qualifikation reformieren.
Aleksander Ceferin will für mehr Spannung in den Qualifikationen zur WM und EM sorgen
Aleksander Ceferin will für mehr Spannung in den Qualifikationen zur WM und EM sorgen / Nicolò Campo/GettyImages
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Immer mehr Spiele. Das scheint das Motto der FIFA und der UEFA in den letzten Jahren zu sein. Die WM im kommenden Jahr wird mit 48 Teams ausgetragen, für das Jubiläumsturnier 2030 sind sogar 64 Mannschaften im Gespräch.

Spieler und Teams protestieren längst gegen einen Terminkalender, der aus allen Nähten platzt. Doch der Kontinental- und der Weltverband machen weiter, als wäre nichts gewesen. So führte die UEFA erst im vergangenen Jahr die Ligaphase in Champions-, Europa- und Conference League ein.

Jenes Schweizer System erfreut sich bei den Fans und TV-Sendern mittlerweile so großer Beliebtheit, dass UEFA-Chef Aleksander Ceferin die Ligaphase jetzt auch bei der WM- und EM-Quali implementieren will.

Quali soll attraktiver werden

"Vielleicht könnten die Qualifikationsspiele anders aussehen. Es wird nicht mehr Spiele geben, aber ein interessanteres Format. Darüber denken wir gerade nach", erklärte der 58-Jährige auf einem Fußball-Kongress in Portugal. An dem ursprünglichen EM-Format mit 24 Teams und einer Gruppenphase solle sich aber nichts ändern.

Hintergrund für Ceferins Gedanken ist die ausbleibende Spannung in der Qualifikation. In jeder Gruppe setzen sich nahezu ausschließlich die beiden Favoriten durch. Fans sind die vielen Länderspielpausen ohnehin schon länger ein Dorn im Auge. Auch deshalb gibt es ab dem kommenden Jahr im Herbst eine große zweiwöchige Länderspielpause, anstatt viele kleiner.

Florian Wirtz
Spiele wie Deutschland gegen Luxemburg könnten in Zukunft der Vergangenheit angehören / Markus Gilliar - GES Sportfoto/GettyImages

Gibt es noch mehr Spiele?

An den Start gehen könnte das neue Format nach der EM in England, Schottland, Wales, Nordirland und Irland. Dann werden nämlich die TV-Rechte neu ausgeschrieben, weshalb die UEFA den interessierten Sendern und Plattformen ein attraktives Format bieten will.

Dass es zur Ligaphase kommt, ist dabei allerdings nicht in Stein gemeißelt. Vielmehr setzt der UEFA-Ausschuss "Nationalmannschafts-Wettbewerbe" eine Arbeitsgruppe ein, die dem Exekutivkomitee (Exko) Reformvorschläge machen soll. Dabei gibt keine Denkverbote, alle Chancen und Risiken neuer Modelle, wie das beschriebene Schweizer Modell, sollen offen diskutiert werden.

Zwei Dinge sind allerdings noch wichtig: Ceferin ließ offen, ob eine Reform auch mehr Spiele zur Folge hätte; gleichzeitig versicherte er, dass die Durchlässigkeit für kleinere Nationen zur EM- und WM-Endrunde garantiert bleiben soll.


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