Nagelsmann verzichtet auf Mega-Talente: Diese fünf Spieler hätten eine Nominierung verdient gehabt
Von Dominik Hager

Julian Nagelsmann hat im Vergleich zu den letzten Länderspielen Veränderungen vorgenommen und mit Saïd El Mala einen Debütanten nominiert. Zudem kehren Leroy Sané und Malick Thiaw nach zuletzt verbesserten Leistungen zurück.
Zwar ist die Berufung des Trios durchaus verständlich, jedoch fehlen im DFB-Kader auch ein paar Akteure, die eigentlich ebenfalls eine Nominierung verdient gehabt hätten oder zumindest spannende Kandidaten gewesen wären.
Wir werfen einen Blick auf fünf Kandidaten:
Angelo Stiller:
Die Nichtberücksichtigung von Angelo Stiller ist die vielleicht größte Überraschung im DFB-Kader. Zwar wirkte der Sechser vom VfB Stuttgart phasenweise etwas überspielt, zeigte in Summe zuletzt aber wieder gute Leistungen. Der 24-Jährige hatte einen großen Anteil daran, dass Stuttgart in der Bundesliga fünf Siege in Serie einfahren konnte, ehe es in Leipzig den Dämpfer gab.
Es ist nicht wirklich verständlich, dass Nagelsmann lieber erneut auf Leon Goretzka baut, der in München seinen Stammplatz verloren hat und im DFB-Team seit Jahren kaum mal überzeugen konnte. Stiller ist hingegen der Mittelfeldmann, dem neben Aleksandar Pavlovic die Zukunft gehören könnte. Zumindest diskutabel ist auch, dass Nagelsmann Felix Nmecha offenbar auch vor Stiller sieht.
Maximilian Mittelstädt:
Maximilian Mittelstädt blieb bereits bei den Länderspielen im Oktober außen vor, was dem Linksverteidiger natürlich gar nicht schmeckte. Nach seinem eher mäßigen Auftritt in Leipzig konnte man schon eine gewisse Vorahnung haben, dass es erneut knapp werden könnte. Dabei fällt jedoch ein wenig unter den Tisch, dass der 28-Jährige in den Wochen davor einige wirklich sehr gute Partien zeigte und zu den Garanten der starken VfB-Serie gehörte.
Sicherlich ist es für Mittelstädt ein Problem, dass David Raum und Nathaniel Brown derzeit absolut überzeugen, jedoch hat Nagelsmann Mittelstädt auch schon auf der rechten Seite getestet. Ein Experiment, welches man angesichts der Situation hinten rechts wiederholen hätte können.
Tom Bischof:
Tom Bischof musste sich bereits im Oktober mit der U21 zufriedengeben und zeigte dort tolle Leistungen. Eine Beförderung zur A-Nationalmannschaft wäre logisch gewesen, zumal Bischof auch beim FC Bayern eine immer größere Rolle spielt. Der flexibel einsetzbare Youngster spielte zuletzt unter anderem auf der Linksverteidiger-Position.
Spätestens hier hätte Nagelsmann eigentlich hellhörig werden müssen. Zwar ist das DFB-Team auf der linken Seite gut aufgestellt, jedoch gilt das nicht für die rechte Abwehrseite. Wenn Bischof als Rechtsfuß hinten links verteidigen kann, darf man davon ausgehen, dass er sich auf der richtigen Seite eher noch leichter tut. Bischof gehört zu den größten deutschen Talenten und zeigt das, wann immer er die Gelegenheit dazu bekommt. Eine Nominierung ist eigentlich überfällig.
Lennart Karl:
Lennart Karl ist sicherlich noch ein wenig unerfahrener als sein Bayern-Kollege Tom Bischof. Allerdings könnte man argumentieren, dass Nagelsmann auch Karl nominieren hätte können, wenn er schon El Mala mitnimmt, der auch nur ein paar wenige Bundesliga-Spiele auf dem Konto hat. Karl ist bei den Münchnern der Mann der Stunde und hat gegen Gladbach und Brügge herausragende Tore erzielt.
Der 17-Jährige setzt aber nicht nur vereinzelt Highlights, sondern kombiniert auch sonst schon ganz entspannt und erwachsen in der Bayern-Offensive mit den anderen Stars. Karl ist ein echtes Ausnahmetalent, welches man auch in Hinblick auf die WM besser früher als später einbauen sollte.
Assan Ouédraogo:
Verletzungsbedingt wurde Assan Ouédraogo zwischenzeitlich weit zurückgeworfen und kam in seiner ersten Leipzig-Saison nur selten zum Einsatz. Die Leidensgeschichte gehört nun aber vollkommen der Vergangenheit an. Der 19-Jährige hat sich im Mittelfeld der Leipziger einen Stammplatz gesichert und ist kaum noch aus dem Team wegzudenken. Der 19-Jährige überzeugt mit seinem fußballerischen Vermögen und seiner starken Physis. Eine Kombination, die es gerade in dem Alter nur selten gibt.
In den letzten sechs Bundesliga-Spielen gelangen dem Ex-Schalker starke vier Torbeteiligungen. Es gehört schon einiges dazu, bei RB Leipzig gesetzt zu sein. Immerhin sind die Sachsen nach den Bayern aktuell das zweitbeste Team in Deutschland. Früher oder später wird der Mittelfeld-Youngster sich ohnehin ins DFB-Team arbeiten. Ähnlich wie bei Karl und Bischof hätte es durchaus Sinn ergeben, ihn jetzt schon einzugliedern.
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