Nach Doppelpass-Auftritt: Lothar Matthäus rechnet mit Uli Hoeneß ab
Von Oscar Nolte

Lothar Matthäus und Uli Hoeneß werden nicht mehr die besten Freunde. Seit Jahren führen die beiden Vereinslegenden des FC Bayern eine regelrechte Schlammschlacht in der Öffentlichkeit. Bei seinem umstrittenen Besuch im Sport1-"Doppelpass" teilte Hoeneß erneut gegen Matthäus aus. Der setzte sich in seiner Kolumne für Sky nun deutlich zur Wehr.
Matthäus über Hoeneß-Auftritt: "Habe ich als peinlich empfunden"
"Das meiste von dem, was Uli gesagt hat, habe ich als peinlich empfunden", schrieb Matthäus. Der deutsche Rekordnationalspieler war nur einer, der von Hoeneß sein Fett wegbekam: Auch FCB-Sportvorstand Max Eberl, der laut Hoeneß "zu sensibel" sei und Nicolas Jackson, der "niemals 40 Spiele" für die Bayern machen würde, dürften nicht erfreut über den TV-Auftritt des Bayern-Patron gewesen sein.
"Nicht nur, was meine Person oder Max Eberl betrifft, sondern auch seine Aussagen zu Vertragsdetails von Nicolas Jackson. Ich als Jacksons Berater würde zu Uli Hoeneß gehen und fragen: 'Heißt das, dass er keine 40 Spiele von Anfang an machen darf?'", führte Matthäus aus.
- Hier nachlesen: Die Hoeneß-Aussagen im "Doppelpass" zu Max Eberl
- Hier nachlesen: Die Hoeneß-Aussagen im "Doppelpass" zu Nicolas Jackson
Gegen Matthäus selber richtete sich Hoeneß aufgrund des öffentlichen Transfertheaters um Nick Woltemade. In seiner Rolle als TV-Experte hatte Matthäus vor einigen Wochen verlautete, dass der Wunschspieler des FC Bayern "80 bis 100 Millionen Euro wert" sei. Hoeneß meldete sich darauf hin zu Wort und unterstellte Matthäus, nicht mehr "alle Tassen im Schrank" zu haben.
Woltemade ging schließlich für 90 Millionen Euro zu Newcastle United - und gab damit quasi Lotthar Matthäus recht. Hoeneß beteuerte im "Doppelpass" aber, dass Woltemade das Geld nicht wert sei und das aus Saudi-Arabien in Newcastle gepumpte Geld die Marktrealität verzerre. Matthäus sieht darin aber Heuchlerei.
Matthäus: Hoeneß heuchlerisch und vereinsschädigend
"Uli und ich werden nicht warm miteinander, das müssen wir auch nicht. Ich mache das, was ich für richtig halte. Ich will gar nicht bei der Ablösesumme für Nick Woltemade recht haben. Hoeneß kritisiert Ablösesummen, die der FC Bayern aber selbst mitmacht und mitbezahlt. Deswegen weiß ich nicht, was Uli von mir will. Man hat die 30 oder 35 Millionen für Coman aus Saudi-Arabien auch genommen. Da sind viele Sachen widersprüchlich", erklärte er.
In seiner Kolumne ging Matthäus sogar noch einen Schritt weiter und warf Hoeneß vereinsschädiges Verhalten vor.
"Hoeneß wirft immer den Medien vor, dass sie zu viel schreiben und Dinge hineininterpretieren, aber die Vorlagen dazu kommen nicht von den Journalisten, sondern vom FC Bayern. Für die großen Schlagzeilen sorgen nicht Karl-Heinz Rummenigge oder Jan-Christian Dreesen, sondern Uli Hoeneß. Das sind Rundumschläge, die ein Verein der Ruhe haben will, nicht braucht", sagte er.
Nach dieser mehr als deutlichen Antwort von Lotthar Matthäus dürfte die Reaktion von Uli Hoeneß nicht lange auf sich warten lassen...
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