Nach Bayern-Abschied: Palhinha-Start bei Tottenham wirft Frage auf
Von Oliver Helbig

Joao Palhinha hat sein Lächeln wiedergefunden. Nachdem der Portugiese beim FC Bayern München zum Transfer-Flop geworden war und die 51 Millionen Euro Ablöse, die von München an den FC Fulham geflossen waren, nie rechtfertigen konnte, trennten sich in diesem Sommer zunächst auf Leihbasis die Wege der Holding Six und des Rekordmeisters.
Die Tottenham Hotspur, bei denen Palhinha leihweise untergekommen ist, besitzen eine Kaufoption für den 30-Jährigen. Wenn sich der Bayern-Flop bei den Spurs durchbeißen kann, dann dürfte den Münchnern im nächsten Sommer ein kleiner Geldregen blühen – zumindest als teilweiser Ersatz für die vermeintlich in den Sand gesetzten Palhinha-Millionen aus dem Sommer 2024.
Joao Palhinha schlägt gleich voll ein: Man of the Match gegen City
Die ersten kleinen Erfolgserlebnisse konnte der frisch zu den Spurs gewechselte Palhinha bereits für sich verbuchen. Seit dem 3. August steht der Mittelfeldspieler bei den Londonern unter Vertrag. Zwar kam der portugiesische Nationalspieler in seinem ersten Einsatz für Tottenham in der Premier League am 16. August gegen den FC Burnley nur auf zehn Minuten Einsatzzeit, jedoch gewann Tottenham klar mit 3:0.
Im zweiten Ligaspiel gegen Manchester City durfte die Bayern-Leihgabe aber schon über die gesamte Spieldauer auf dem Feld stehen und avancierte gleich zu einem der Helden beim 2:0-Erfolg über das Team von Pep Guardiola. Palhinha zeigte eine ordentliche Leistung und war mit dem Treffer zum 2:0 kurz vor der Halbzeit maßgeblich daran beteiligt, dass den Spurs ein überraschender Erfolg gelang. Palhinha wurde daraufhin zum "Player of the Match” gekürt.
Nebenbei sei erwähnt: Auch im Spiel um den UEFA-Supercup gegen Paris Saint-Germain durfte Palhinha über 72 Minuten spielen.
Palhinha-Erfolg wirft auch Fragen zum FC Bayern auf
Wenn sich der Bayern-Flop bei den Spurs weiterhin mit ansteigender Formkurve entwickelt, dürfte das auch den Münchnern in die Karten spielen. Dann wären sie spätestens im nächsten Sommer ein Problem los, falls sich die Spurs bei guter Entwicklung Palhinhas überhaupt so lange Zeit lassen, den Portugiesen fest zu verpflichten, und würden dafür auch noch Geld einnehmen. Diesen Luxus gab es in München in der Vergangenheit ja nicht bei jedem namhaften Abgang.
Dennoch stellt sich die ernsthafte Frage, warum der Portugiese in England so gut zu funktionieren scheint, während er beim Rekordmeister zum millionenschweren Reinfall wurde, obwohl man sich so lange intensiv um ihn bemüht hatte. Es bleibt abzuwarten, ob diese Leistungsexplosion anhält, doch der Beginn war vielversprechend – auch zur Freude des FC Bayern.
Sollte Palhinha in England aber wieder zu alter Stärke finden und erneut zu einem groß aufspielenden Star heranwachsen, muss man sich in München womöglich dennoch einmal selbst hinterfragen. Palhinha steht mit seinen Flop-Leistungen schließlich nicht alleine da. Man denke nur an Bryan Zaragoza und Sadio Mané. Womöglich liegt das Problem dann nicht immer beim Spieler.
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