Muslic erklärt: Deshalb spielen so viele Schalke-Youngsters eine wichtige Rolle

Überall erfährt insbesondere die Defensive des FC Schalke viel Lob. Und das völlig zurecht, ist sie doch der größte Faktor hinter der bislang sehr erfolgreichen Saison der Gelsenkirchener. Die grundsätzliche Struktur ist dabei recht einfach zu erklären: Miron Muslic lässt stets mit einer Dreierkette aufspielen, die von zwei Schienenspielern ergänzt wird. Diese Herangehensweise hat sich bis dato bewährt, es ist das Fundament und Grundgerüst der Spielweise.

Beim 2:1-Sieg über den SC Paderborn, also im absoluten Spitzenspiel der 2. Bundesliga, konnte eine spannende Beobachtung aufgestellt werden: Gleich drei Spieler aus dieser Fünferkette sind das direkte Resultat der Arbeit der Knappenschmiede.

Der erst 17-jährige Mika Wallentowitz spielte als rechter Schienenspieler auf, der 20-jährige Vitalie Becker war sein linker Counterpart und der 19-jährige Mertcan Ayhan gab erneut den rechten Innenverteidiger. Zusammen mit Nikola Katic (29) und Hasan Kurucay (28) betrug das Durchschnittsalter der königsblauen Abwehrreihe also gerade einmal 22,6 Jahre. Becker gehört schon seit dem Saisonstart zu den Stammspielern, Ayhan spielt seit dem verletzungsbedingten Ausfall von Timo Becker regelmäßig auf und zuletzt durfte auch Wallentowitz dreimal hintereinander aus der Startelf heraus aufspielen.

Selbstverständlich sind insbesondere Ayhan und Wallentowitz als Profiteure der aktuellen Personallage beim S04 zu bezeichnen. Normalerweise wird Becker vor Ayhan stehen, während Wallentowitz mit Adrian Gantenbein und Finn Porath (wurde für Letzteren erst eingewechselt!) zwei große Konkurrenten auf der rechten Seite hat – und im Falle einer offensiveren Rolle nur noch mehr gestandene Profis. Dennoch stattet Muslic die Youngsters mit viel Vertrauen aus und setzt sie bewusst ein.

Sonderlob von Muslic: Elgert als besonderer Faktor für S04-Jungprofis

Nach dem Spiel wurde der Cheftrainer auch auf Wallentowitz angesprochen, der gegen den SCP insbesondere in defensiver Hinsicht ein überraschend abgeklärtes Spiel absolvierte (insgesamt 70 Prozent Zweikampfquote). Auf die Frage, woher ein 17-Jähriger diese "Coolness" hernehme, erklärte Muslic bei Sky: "Ich glaube ich habe das vor zwei Wochen schon einmal gesagt und ich wiederhole es sehr, sehr gerne: Wir haben einen überragenden Trainer in der U19. Der Norbert [Elgert] bereitet die Jungs auch auf solche Momente vor. Das ist ein super Trainer, ein harter Hund."

Dieses Sonderlob hatte Muslic zuletzt bereits ausgesprochen, gerade weil die jungen Spieler unter ihm eine schon frühzeitig große Rolle einnehmen. In Münster vertraute er beispielsweise auch Ayman Gulasi (19) und warf ihn für die letzten rund zehn Minuten ins Spiel - und damit innerhalb einer Phase, in der Schalke noch auf den möglichen Siegtreffer spielte. Gegen Paderborn wurde U23-Akteur Paul Pöpperl (22) eingewechselt, während die 2:1-Führung gegen anstürmende Gäste verteidigt wurde. Felipe Sanchez (21) kommt zwar nicht aus der Knappenschmiede, sollte diesbezüglich aber nicht außen vor gelassen werden. Es ist also auch längst nicht der Fall, dass die jungen Spieler nur dann und lediglich für wenige Minuten eingewechselt werden, wenn die Partien bereits in die eine oder andere Richtung entschieden sind.

Weiterhin auf Wallentowitz bezogen, aber ebenso gültig für die anderen Spieler aus der U19 und U23, äußerte sich Muslic auch dazu, wie die Youngsters unterstützt werden und weshalb sie dann auch das Vertrauen erhalten. "Was wir ihnen mit auf den Weg geben, wie wir junge Spieler auffangen: Klare Struktur, Organisation und Abläufe. Dann kannst du sie fangen. Wenn wir das nicht hätten, verbrennt man solche Jungs und sie kommen nicht mehr zurück. Aber wir haben etwas anderes mit ihnen vor", erklärte der Coach.

Weitere Nachrichten rund um Schalke: