Mit Funkel und Kessler in die Bundesliga? 1. FC Köln trifft Entscheidung - Bericht

Beim Effzeh wird es offenbar mit Sportchef Thomas Kessler weitergehen, dafür aber ohne Trainer-Ikone Friedhelm Funkel. So sollen die Geißböcke die Weichenstellung für die Bundesliga planen.
Wie geht es für Thomas Kessler (l.) Friedhelm Funkel beim Effzeh weiter?
Wie geht es für Thomas Kessler (l.) Friedhelm Funkel beim Effzeh weiter? / IMAGO/Beautiful Sports
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Der 1. FC Köln hat die direkte Bundesliga-Rückkehr geschafft. Mit einer ungewöhnlichen Maßnahme: Zwei Spieltage vor Saisonende trennten sich die Geißböcke von Cheftrainer Gerhard Struber und Sportchef Christian Keller. Thomas Kessler sprang als Interims-Sportdirektor ein, Friedhelm Funkel trat an die Seitenlinie.

Mit der Trainer-Ikone holte der Effzeh sechs Punkte aus den letzten beiden Spielen und schnappte sich am Ende sogar noch die Zweitliga-Meisterschale. Für Köln und Funkel war es jeweils der siebte Aufstieg ins deutsche Oberhaus.

Kessler vor Vertragsunterschrift als Sportdirektor

Die große Frage am Geißbockheim lautet jetzt: Wie stellt der Klub die Weichen für die Zukunft? Bleiben Kessler und Funkel im Amt? Beide hatten schnell signalisiert, dass sie mehr als offen dafür wären.

Wie Sky nun berichtet, ist eine erste Entscheidung bereits gefallen. Demnach soll Ex-Keeper Kessler tatsächlich der Sportchef beim Effzeh bleiben. Der vormalige 'Leiter Lizenzbereich' soll einen Vertrag bis 2027 erhalten. Die Gespräche seien in der finalen Phase, dabei werde noch geklärt, ob eine Klausel integriert wird, die den Vertrag bei einem Verbleib in der Bundesliga um eine weiteres Jahr verlängert.

Einen direkten Nachfolger für den freigestellten Sport-Geschäftsführer Christian Keller soll zunächst nicht gesucht werden. Kessler als Sportchef soll sich zunächst in der Position des Sportdirektors beweisen. Anfang der Woche gab es zwischen Kessler und Präsident Werner Wolf dazu positive Gespräche.

Neuer Trainer: Funkel bleibt wohl nicht Effzeh-Coach

Kessler wird sich nach seiner geklärten Zukunft zunächst der wichtigsten Aufgabe widmen: der Suche nach einem neuen Cheftrainer. Wie Sky aus "direkten Kölner Klubkreisen" erfahren haben will, wird Friedhelm Funkel nicht im Traineramt bleiben. Zwar sei man dem 71-Jährigen zu großem Dank verpflichtet, in den Vereinsgremien spreche sich die "überwiegende Mehrheit" aber für einen neuen Trainer mit neuen Impulsen aus - auch wenn es sicher die ein oder andere Pro-Funkel-Stimme gibt.

Gespräche mit möglichen Kandidaten sollen nun aufgenommen werden. Derzeit zeichnet sich noch kein klarer Favorit auf den Posten ab.

Die Sportbild hatte in ihrer Mittwoch-Ausgabe noch berichtet, dass vieles darauf hindeute, dass sowohl Kessler als auch Funkel (als eine Art Teamchef) im Amt bleiben. Die Mannschaft habe sich für den Verbleib beider ausgesprochen.

Schulz soll als Chefscout zurückkehren

Kessler wird nun allerdings nicht nur nach einem neuen Chefcoach suchen müssen. Auch der Kader braucht für die Bundesliga Verstärkungen. Zumal mit Tim Lemperle der Topscorer der Saison den ablösefreien Abflug macht. Helfen wird Kessler bei der Spielersuche offenbar bald wieder Martin Schulz als Chefscout. Vor einigen Wochen war der 38-Jährige überraschend nach zwölf Jahren im Verein freigestellt worden. Offenbar vor allem, weil es Spannungen mit Ex-Sportchef Keller gab. Weil der nun weg ist, solle Schulz seinen Posten als Chefscout zeitnah wieder aufnehmen.

Tom Krauß ein Kandidat fürs Mittelfeld

Laut Sportbild sind Verstärkungen in allen Mannschaftsteilen geplant. Rund zwölf Millionen Euro könne der Effzeh in Ablösen investieren. Ein Kandidat für das zentrale Mittelfeld soll Tom Krauß sein. Der Ex-U21-Nationalspieler muss nach seiner Leihe zum VfL Bochum wieder zu Mainz 05 zurück, scheint beim FSV aber keine große Zukunft zu haben. Rund vier Millionen Euro würden für den 23-Jährigen wohl fällig werden.

Gehandlet wurde zuletzt auch eine Rückkehr von Salih Özcan zu seinem Jugendklub. Kessler steht mit dem BVB-Abräumer zwar in Kontakt, finanziell scheint eine Verpflichtung aber nur sehr schwer machbar. Krauß wäre wohl die deutlich realistischere Option.


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