Mit dieser erstaunlichen Vorgehensweise will Funkel den Aufstieg schaffen

Friedhelm Funkel begibt sich mit dem 1. FC Köln auf die Aufstiegs-Mission. Dabei setzt der Routinier auf eine verblüffende Maßnahme.
Friedhelm Funkel soll den 1. FC Köln in die Bundesliga führen.
Friedhelm Funkel soll den 1. FC Köln in die Bundesliga führen. / Lars Baron/GettyImages
facebooktwitterreddit

Der 1. FC Köln hat es tatsächlich getan! Nach dem bitteren 1:1 gegen Regensburg musste Gerhard Struber die Koffer packen, während Friedhelm Funkel als "Retter" ins Boot geholt wurde. Bei der Mission Aufstieg setzt Funkel offenbar auf eine ganz besondere Taktik. Laut Informationen der Sport Bild ist es weniger er selbst, der die Taktik bestimmt, sondern vielmehr die Führungsspieler.

Als der erfahrene Coach in Köln aufschlug, suchte er zunächst den Kontakt zu den Akteuren aus dem Mannschaftsrat, dem Mark Uth, Timo Hübers, Florian Kainz, Jan Thielmann und Eric Martel angehören. Mit dem Quintett führte er in Hinblick auf die zwei verbliebenen Saisonspiele wichtige Gespräche.

"Ich möchte wissen, auf welchen Positionen sich die Spieler am wohlsten fühlen. Und in welchen Formationen sie lieber spielen - zum Beispiel mit Dreierkette oder Viererkette", verriet er im Gespräch mit der Sport Bild.

Funkel vor allem als Psychologe gefragt

Als Neuankömmlung muss Funkel natürlich auch auf die Wünsche der Mannschaft eingehen und hat keine Zeit, ein eigenes Konzept zu entwickeln, das langfristig funktionieren könnte. Ganz blank ist Funkel, der gerade 14 Tage auf den Kanaren hinter sich hat, aber nicht in den Job gegangen. Der Interimscoach soll fünf Spiele der Kölner im Stadion und viele weitere im TV verfolgt haben.

Wichtig wird für die Kölner aber vielleicht weniger die Taktik, sondern mehr der psychologische Faktor sein. Funkel muss die Truppe nach der Enttäuschung aus dem Regensburg-Spiel aufrichten und wieder Optimismus im gesamten Umfeld des Klubs verbreiten. Genau hier setzt er auch an. "Ich bin von der Mannschaft überzeugt. Und ich bin sicher, dass wir es packen", stellte er klar.

Bleibt Funkel bei Aufstieg in Köln?

Funkel weiß natürlich, wie es geht. Die Trainer-Legende hat nicht nur einige Klubs vor dem Abstieg bewahrt (zuletzt Köln 2021 und Kaiserslautern 2024), sondern ist in seiner langen Laufbahn schon sechsmal aufgestiegen. Unter anderem hat er den 1. FC Köln im Jahr 2003 in die Bundesliga geführt. Funkel, der 50.000 Euro plus eine Aufstiegsprämie von 200.000 Euro für den Job als Interimscoach bekommt, soll im Falle eines Aufstiegs einem Verbleib nicht gänzlich abgeneigt sein.

"Ich schließe nichts aus", erklärte er, wobei er sich im Klaren ist, dass die dauerhafte Belastung in seinem Alter zur Herausforderung werden könnte. Im Falle eines Funkel-Verbleibs würde er sich um einen großen und tatkräftigen Trainerstab bemühen, die auf dem Trainingsplatz die Übungen vorbereiten und anleiten. Er selbst würde die Gespräche mit den Spielern führen und Entscheidungen treffen.

Funkel-Aufgabe in Köln schwerer als sie scheint

Wirklich relevant ist dies für alle Beteiligten aber heute noch nicht. Fürs Erste geht es nur darum, den Aufstieg in die Bundesliga fix zu machen. Die Kölner haben als Tabellen-Zweiter drei Punkte Vorsprung auf Elversberg und Paderborn sowie fünf Zähler Vorsprung auf Magdeburg, Düsseldorf und Kaiserslautern. Klingt eigentlich gar nicht so verkehrt, jedoch gibt es mehrere Dinge, die Sorgen bereiten.

Dies ist zum einen das schwache Torverhältnis (vor allem im Vergleich zu den direkten Verfolgern Elversberg und Paderborn), zum anderen die enttäuschenden Leistungen der letzten Wochen (fünf Punkte aus fünf Spielen) und das schwere Restprogramm (in Nürnberg und gegen Kaiserslautern). Funkel hat also noch alle Hände voll zu tun, um seine erste und vorerst wichtigste Mission zu erfüllen.


Weitere News zum 1. FC Köln lesen:

feed